Heute regnet es fast den ganzen Tag und so fällt meine Stadtbesichtigung buchstäblich ins Wasser. Erst am späten Nachmittag hört es auf zu regnen und ich mache noch einen Stadtrundgang. Dabei fällt natürlich manches aus. So kann ich mir auch die bekannten Chorfenster, die Marc Chagall für die Kirche St. Stephan entworfen hat, nicht anschauen, die er als Beitrag zur jüdisch-deutschen Aussöhnung angesehen hat. Eindrucksvollstes Bauwerk ist dann die neue Synagoge unweit meines Hotels. Die Synagoge wurde an der gleichen Stelle erbaut, an der die alte stand. Das sie ausgerechnet an der Hindenburgstraße steht, scheint in Mainz niemanden gestört zu haben.
- Die neue Synagoge des Kölner Architekten Manuel Herz, die 2010 eingeweiht wurde.
- Fragmente des Säulenportikus der alten, von den Nationalsozialisten in der Pogromnacht vom 9. November 1938 niedergebrannten Synagoge, die 1988 bei Bauarbeiten gefunden wurden und hier auf dem Vorplatz der neuen Synagoge wieder aufgestellt wurden.
- Der Architekt wollte eine Synagoge schaffen, die ohne Anpassung und Harmonisierung beeindruckt. Er wählte daher neben der ungewöhnlichen Formensprache, Fassadenflächen, die von grün glasierten Keramikprofilen verkleidet sind.
- Blick auf die evangelische Christuskirche, die 1895-1903 im Neostil der italienischen Hochrenaissance erbaut wurde. Durch die schwere, weithin sichtbare Tambourkuppel sollte sie ein Gegengewicht zum nahegelegenen Domkomplex bilden.
- Das Innere der Christuskirche. Im Gegensatz zu den katholischen Kirchen war sie (gerade noch<) geöffnet.
- Der Gebäudekomplex der rheinland-pfälzischen Ministerien.
- St. Peter. Die älteste erhaltenen Mainzer Barockkirche.
- Der Platz der Mainzer Republik. Auch wenn sie nur sehr kurzlebig war und und nur von März bis Juli 1793 bestand, war sie immerhin das erste auf bürgerlich-demokratischen Grundsätzen beruhende Staatswesen auf deutschem Boden.
- Dafür ist der Platz jedoch recht kläglich und besteht im wesentlichen aus der Ausfahrt einer Tiefgarage.
- Allerdings wird nebenan gerade der Landtag neu gebaut und der Landtag hat die Adresse Platz der Mainzer Republik 1.
- Das Kurfürstliche Schloss von Mainz.
- Das Schloss war die ehemalige Stadtresidenz der Mainzer Bischöfe, die auch Kurfürsten und Landesherren des Mainzer Kurstaates waren.
- Portal des Neuen Dalberger Hofs. Einst prunkvolle barocke Stadtvilla der Freiherrn von Dalberg, später hessischer (!) Justizpalast, in der Nazizeit von der Gestapo genutzt beherbergt das Gebäude heute rund 80 Eigentumswohnungen.