Geboren wurde ich am 10. Januar 1954 in Brühl im Rheinland. Als Kind protestantischer Eltern wuchs ich im Rheinland sozusagen in der Diaspora auf. Deshalb bin ich auch mit der Mentalität der Rheinländer nie ganz vertraut worden. Meine Mutter stammte aus dem Sudetenland und war in der polnisch/tschechischen Grenzstadt Teschen geboren. Mein Vater, der gebürtiger Dresdner war, hatte sie beim Einmarsch der Deutschen in die Tschechoslowakei kennen und lieben gelernt. So heirateten sie 1942 und zogen nach Dresden. Hier wurde die Wohnung meiner Eltern im Dachgeschoss der Königsstraße 1 bei dem verheerenden Luftangriff auf Dresden am 13./14. Februar 1945 zerstört. Meine Mutter wurde mit ihrer Mutter und zwei Schwestern evakuiert. Sie strandeten dann im hintersten bayerischen Wald in Waldhäuser unweit der tschechischen Grenze. Hier kam dann auch meine Schwester kurz nach Kriegsende im Herbst 1945 zur Welt.

Mein Vater kehrte erst 1949 aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück. Er gehörte zu der sicher gebeuteltsten Generation des 20. Jahrhunderts. 1937, mit 17 Jahren, zum Wehrdienst eingezogen musste er zu dessen Ende gleich in der Wehrmacht bleiben, nachdem Deutschland den Krieg begonnen hatte. Erst 1949 kam er letztlich aus dem Krieg zurück, mit dann immerhin schon 30 Jahren. Er wollte Lehrer werden. Da er eine Familie zu ernähren hatte, suchte er nach einem kurzen Studium. Die Möglichkeit fand er in Bonn und so übersiedelte die Familie 1952 in Rheinland.

Meine Schulzeit verbrachte ich zunächst in Brühl und von 1964 bis 1974 am Gymnasium der Gemeinde Hürth, heute Ernst-Mach-Gymnasium. Meine Schulzeit verlief holprig, endete dann aber doch mit einem ganz passablen Abitur. Danach verpflichtete ich mich gegen den Mainstream meiner Generation zu zwei Jahren Bundeswehr, die ich als Fähnrich der Reserve beendete. Danach studierte ich zunächst noch ein Jahr an der Pädagogischen Hochschule in Aachen, bevor ich feststellen musste, dass, obwohl aus einer Lehrerfamilie stammend, dies doch offensichtlich nicht die geeignete Berufsperspektive für mich war. Ich versuchte es dann mit Jura, zunächst in Marburg und dann bald in Frankfurt, was dann doch meinen Neigungen mehr entsprach. 1983 absolvierte ich, wenn auch schon recht alt, erfolgreich mein erstes juristisches Staatsexamen und 1986 erfolgte dann das zweite. Zunächst strebte ich eine wissenschaftliche Laufbahn an und hatte die Möglichkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Rechtswissenschaften der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main eine rechtshistorische Dissertation zu schreiben. Sie führte mich zu mehrmaligen Archivstudien in die damalige DDR.

1989 beendete ich dann erfolgreich meine Dissertation sah allerdings keine Perspektive mehr für eine wissenschaftliche Laufbahn. Erfreulicherweise bot sich die Möglichkeit als Referent in der Grundsatzabteilung des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger eine Stelle zu bekommen. Hier beschäftigte ich mich zunächst mit dem Thema 100 Jahre Rentenversicherung in Deutschland und verfassungsrechtlichen Fragen der Rentenversicherung. Natürlich stand aber bald alles unter der neuen Situation der sich abzeichnenden Wiedervereinigung. So sollte das System der westdeutschen Rentenversicherung auch auf die neuen Bundesländer übertragen werden. Das interessierte mich als nicht familiär gebundener Berufsanfänger besonders und so begann ich am 1. November 1989 als Mitglied des Aufbaustabes des Errichtungsbeauftragten der Landesversicherungsanstalt Sachsen meine Tätigkeit in Leipzig. Von dort wechselte ich Anfang 1993 als Geschäftsführer zur Landesversicherungsanstalt Thüringen in Erfurt. In diesem wunderschönen Städtchen blieb ich über zwölf Jahre. In diese aufregenden Jahre fielen auch eine erste Ehe und die Geburt meines Sohnes Alexander(1995). 2005 kam dann ein neuer beruflicher Abschnitt. Die Landesversicherungsanstalten Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen fusionierten und ich kehrte als Geschäftsführer der neu gegründeten Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland nach Leipzig zurück.

Inzwischen bin ich wieder verheiratet. Seit 7. Mai 2016 ist Heidrun Röbling-Kohl meine Frau. Meine Berufstätigkeit beendete ich zum 1. Februar 2017. Dieser vorzeitige Ruhestand ermöglicht es, einige Träume von mir nun schon etwas früher zu verwirklichen.

Während ich Reisen schon immer geliebt habe, waren sportliche Betätigungen außer wandern für mich eher ein Alptraum. Seit dem ich denken kann, nicht sonderlich gelenkig, konnte ich schon als Kind mit sportlichen Leistungen wenig Anerkennung gewinnen. Erst mit Mitte 50 lernte ich das Fahrrad als Lebenselixier kennen und schätzen. Dabei muss es nicht schnell  vorwärts gehen, aber wie schon beim Wandern kann ich sehr ausdauernd fahren. So wurde das Fahrrad zum idealen Reisegefährt und eröffnete neue Reiseziele und -möglichkeiten.