Tagesstrecke: 40,23 Km; 13,16 Km/h; 136 Hm
Heute geht es nach Berlin. Wenn man schon mal in Wandlitz ist, ist man natürlich auch geneigt, sich hier die seinerzeit höchst umstrittene Siedlung der Funktionäre des Politbüros anzusehen. Die etwa 5 Kilometer von Wandlitz entfernte Waldsiedlung ist eine anderthalb Quadratkilometer große Wohnsiedlung, die als geschlossene Siedlung für die Mitglieder und Kandidaten des Politbüros des ZK der SED gebaut und bekannt wurde. Die ab 1958 entstandene Anlage wird häufig aufgrund der Nähe zum Ort Wandlitz auch als Waldsiedlung Wandlitz (oder umgangssprachlich kurz Wandlitz) bezeichnet, liegt jedoch nicht auf dem Gebiet des gleichnamigen Ortes. Das bewachte Gelände wurde nach der friedlichen Revolution in der DDR geöffnet, umgestaltet und zu großen Teilen neu bebaut. So steht hier die Rehabilitationsklink Brandenburg, die heute einen großen Teil der Waldsiedlung ausmacht. Die Waldsiedlung liegt auf dem Gebiet der Stadt Bernau bei Berlin und ist seit 2001 als Wohnplatz der Stadt ausgewiesen. Im Juni 2017 hat die brandenburgische Landesregierung die historische Bebauung der Siedlung unter Denkmalschutz gestellt.
Noch sichtbar und von außen zugänglich sind etwa 15 Häuser ehemaliger SED-Funktionäre, die ich mir auch anschaue. Auffallend ist der Stil der Häuser, die nicht etwa den Glanz moderner eleganter Villen ausstrahlen, sondern eher die Schlichtheit und Kleinbürgerlichkeit von etwas zu groß geratenen Siedlungshäusern der 1950er Jahre. Die Aufregung vieler DDR Bürger vor und zur Wendezeit gegen diese Siedlung hat sich aber wohl eher auch gegen die Abschottung der Funktionäre, ihre Privilegien und insbesondere das Geschäft in der Waldsiedlung gerichtet, in dem die Einwohner überwiegend Westwaren kaufen konnten und damit einem Luxus frönten, den sie ihren Bürgen nicht zugestanden. Ich stelle hier einige der Häuser der bekannteren Funktionäre vor.
Was auf den ersten Blick verwundert, ist dass die Häuser der ehemaligen Funktionäre wohl überwiegend wieder bewohnt sind. Vor den Häusern parken oft Autos mit tschechischen oder polnischen Kennzeichen und auch aus Autos mit deutschen Kennzeichen steigen Personen aus, die oft wohl eine slawische Sprache sprechen.
Nachdem ich meine Rundfahrt durch Wandlitz beendet habe, fahre ich nun weiter nach Berlin. Zunächst geht es auf einem straßenbegleitendem Radweg nach Bernau und von dort auf einer ziemlich befahrenen Landstraße über Birkholz, Blumberg und Ahrensfelde nach Berlin. Nach Bernau wird es wieder etwas hügeliger. Ich durchfahre dann den eindrucksvollen Stadtteil Berlin-Marzahn und erreiche schließlich mein heutiges Ziel, den Stadtteil Biesdorf. Hier werde ich morgen einen Tag Pause einlegen. Am Donnerstag geht es dann wieder weiter.
- Blick auf den Wandlitzer See
- Das Hotel Seeterrassen
- Die Alte Wache der Waldsiedlung
- Die Brandenburg Klinik
- Alte Sicherungsmauer der Waldsiedlung
- Das ehemalige Haus von Egon Krenz
- Das Haus von der Rückseite
- Das Haus von Willi Stoph
- Das ursprünglich für den Präsidenten Wilhelm Pieck geplante Haus, der allerdings 1960 schon zu schwach war, um hier einzuziehen. So war dann der erste Bewohner der Ministerpräsident Otto Grotewohl und nach dessen Tod 1964 lebte hier Herman Axen
- Das Haus von Margit und Erich Honecker
- Das Haus der Honeckers von der Rückseite
- Das Haus von Lotte und Walter Ulbricht
- Das Haus der Ulbrichts von der Rückseite
- Das Anwesen von Erich Mielke
- Hier befand sich das wohl umstrittenste Geschäft der gesamten DDR, in dem die Funktionäre unbegrenzt Westwaren kaufen konnten
- Unterwegs auf dem Weg nach Berlin
- Sankt Georgenkapelle und Hospital zu Bernau
- Habe leider noch nicht herausbekommen, was das mal war
- Die Kirche in Birkholz, ohne Dach aber wohl immer noch genutzt
- Die Autobahn A 10
- Kirche in Ahrensfelde
- Restaurierter Wohnblock in Marzahn