Nach einem wieder hervorragenden Frühstück verabschiede ich mich aus Halberstadt. Die Pension am Burchardikloster wird mir in sehr guter Erinnerung bleiben. Ich habe mich hier wirklich wohl gefühlt. Beim nahe gelegenen Aldi decke ich mich noch einmal mit Proviant und Getränken für das Wochenende ein. Dann geht es los. Heute wird es noch etwas wärmer als die letzten Tage.  Am Nachmittag als die Sonne hervorlugt steigen die Temperaturen auf 16 Grad. Meine Tour führt mich erst einmal nach Nordwesten am Höhenzug des Huy vorbei nach Osterwieck. Danach geht es in südlicher Richtung in das Harzvorland nach Ilsenburg und schließlich nach Drübeck, wo ich im dortigen ehemaligen Kloster, das heute eine evangelisches Zentrum und eine Tagungs- und Begegnungsstätte, in der man übernachten kann. Ich kann auch diese Unterkunft nur weiterempfehlen. Das Haus ist sehr gut durchorganisiert, die Zimmer sind ansprechend und die Versorgung ist auch sehr ordentlich.

Osterwieck – Kirche St. Stephani

Ihr Erbauungszeitraum lässt sich auf das zwölfte Jahrhundert zurückverfolgen, aus dem die zwei noch bestehenden Kirchtürme stammen.

Wie einige romanische Kirchen ist auch diese dem Heiligen Stephanus geweiht. Das genaue Jahr dieser Weihe ist allerdings nicht bekannt. Jedoch gibt es Quellen, die darüber berichten, dass die Kirche bereits die dritte in dem kleinen Ort ist. So gab es vor dieser Kirche vermutlich zwei weitere Vorgänger an derselben Stelle, von der einer ebenfalls dem Heiligen Stephanus geweiht war. Gegenwärtig sind allerdings weder Überreste, noch weitere frühromanische Teile auffindbar, die auf eine solche Erkenntnis schließen lassen.

1495 beschädigte ein Hochwasser des naheliegenden Flusses Ilse die Kirche St. Stephani schwer, woraufhin das Kirchenschiff und der Chor eine Erneuerung erhielten. Aufgrund des großen Stadtbrandes im Jahr 1511 verzögerte sich diese jedoch ungewollt. Dies hatte zur Folge, dass der Chor erst 1516 fertig war und bis heute im gotischen Stil erscheint.

1989 befand sich die Kirche in einem maroden Zustand. Eine Situation, die engagierte Bürger aus Osterwieck und der Umgebung dazu bewog, die Kirche mithilfe der örtlichen Kirchengemeinde wiederholt zu renovieren.

Mit dem Mauerfall riss das Engagement von Bewohnern und weiteren Freiwilligen nicht ab. Es kam zur Gründung von einem der ersten deutsch-deutschen Vereine, dem Kirchenbauverein St. Stephani/Osterwieck, der mittels Mitgliederspenden die Renovierung der Kirche wesentlich vorantrieb. Aus diesem Grund, setzt diese Kirche ein Denkmal und erinnert an die deutsche Wiedervereinigung.

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Ilsenburg – Kloster und Klosterkirche St. Peter und St. Paul

Als ehemaliges Benediktinerkloster St. Peter und Paul mit angrenzender Klosterschule und Bibliothek präsentierte sich das Kloster Ilsenburg im elften Jahrhundert. Schon Jahre zuvor hatte die Anlage unter Heinrich II. Bestand, bis dieser beschloss seine dort errichtete Jagdpfalz an Bischof Arnulf von Halberstadt zu übergeben.

In den darauffolgenden Jahren kam es zum Umbau der ehemaligen Pfalz, aus der das Kloster mit Klosterkirche hervorging. Die Weihe der Kirche fand im Jahr 1087 statt, aber der Kirchenbau blieb nicht lange im Originalzustand. Ein Brand um 1120 zerstörte weite Teile der Klosterkirche, deren Wiederaufbau erst 1170 endete.

Eine wahre Sehenswürdigkeit stellen Teile des Kirchenbodens dar, welche biblische Verzierungen aufweisen und noch aus der Zeit ihrer Entstehung stammen. Die mit einer speziellen Ritztechnik eingefügten Bodenelemente entstanden im zwölften Jahrhundert und gehören deshalb zu einem wichtigen Bestand aus der Zeit der Romanik.

Nach weiteren Zerstörungen, die beispielsweise die Bauernkriege verursachten, und der Reformation kam es zur Aufhebung des Klosters, welches ab dann verschiedene Zwecke erfüllte. Mit dem Kauf der Anlage durch die Gemeinde Ilsenburg im Jahr 1974 konnten zahlreiche Instandsetzungen erfolgen. Aus diesem Grund strahlt das Klosterareal heute wieder im alten und neuen Glanz.

Zurzeit, werden Kloster und Klosterkirche zudem als Stätte für Konzerte, Tagungen und weitere kulturelle Veranstaltungen genutzt. So gastierte beispielsweise der MDR Musiksommer im Jahr 2017 erstmals in den Klosteranlagen, die Zuschauer und Besucher von ihrer neuen Erscheinung überzeugten.

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Drübeck – Kloster und Klosterkirche St. Viti

Die offizielle urkundliche Erwähnung des Klosters in Drübeck geht auf das Jahr 960 zur Zeit des Otto I. zurück. Schon vor dieser Urkunde bestand eine weitere, die die Entstehung des Klosters auf 877 datierte und die sich nach genauen Untersuchungen als falsch erwies.

Das ehemalige Kloster in Drübeck war ein Nonnenkloster des Benediktiner-Ordens und wurde lange Zeit besonders von Otto II. geachtet, wodurch es einige Sonderrechte zugesprochen bekam. Das Leben im Kloster folgte jedoch eher einem gängigen Alltag, welcher beispielsweise die Bewirtschaftung der Klosteranlage und des umliegenden Landes vorschrieb. Weiterhin, folgten die Nonnen einem strengen Tagesablauf, an den sie stets gebunden waren.

Jahre vergingen und die Bedeutung des Klosters verringerte sich mit der Zeit. Im Zuge historischer Ereignisse, wie der Reformation, den Bauernkriegen oder dem Dreißigjährigen Krieg, kam es zur Vertreibung der Nonnen und zu schweren Schäden am Kloster.

Ende des siebzehnten Jahrhunderts ging das Areal dann in den Besitz des Grafen zu Stolberg-Wernigerode über, der dieses zu einem Frauenstift umfunktionierte. Es folgten umfangreiche Sanierungen sowie Umbauten.

1946 entschloss sich die Sächsische Diakonie für die Übernahme des Klosters und der Kirche. Sie planten den Rückbau der ursprünglichen Gestalt und errichteten in den heiligen Hallen ein Kurheim mit einer Kapazität von 40 Betten.

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Tagesdaten: 46,81 Km; 03:34:23 Std. Fz.; 13,10 Km/h; 431 Hm

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