Tagesstrecke: 80,99 Km
Heute Morgen ist das Wetter noch schön. Es ist zwar bewölkt, aber immer wieder kommt die Sonne durch. Für später ist dann Regen angekündigt. Leider gibt es erst um 8 Uhr Frühstück, so dass ich erst um 9:30 loskomme.
Auf dem Weg zum Dunajec-Durchbruch
Der Weg führt zunächst von meiner Unterkunft hinunter zum Dunajec-Radweg und dann ein Stück entlang des kleineren Sromowskie-Stausee und über dessen Staumauer wieder entlang dem Dunajec, bis nach etwa 10 weiteren Kilometern der Dunajec-Durchbruch beginnt.
Die Tour durch den Dunajec-Durchbruch
Heute geht es die wohl eindrucksvollste Strecke am Dunajec entlang. Bereits kurz hinter Niednica ist der Fluss auf einer Strecke von 18 Kilometern Grenzfluss mit der Slowakei. Beiderseits der Grenze liegen Nationalparks. Eindrucksvoll ist dann der Dunajec-Durchbruch auf dieser Strecke, ein ca. 8 km langer Canyon durch das Gebirge der Pieninen (Mittlere Pieninen und Pieninki) zwischen Sromowce Niżne und Szczawnica.
Markanter Punkt zu Beginn des Dunajec-Durchbruchs ist gegenüber der Einmündung des Lipník bei Červený Kláštor auf der slowakischen Seite, das sogenannte Rote Kloster. Es liegt an einer alten Handelsstraße von Ungarn nach Polen. Eindrucksvoll ist auch von hier aus der Blick auf den gegenüberliegenden Dreikronenberg mit seinem 981,9 m hohem Gipfel, der majestätisch ins Land ragt Daran schließt sich der bis zu 300 m tiefe Gebirgsdurchbruch des Dunajec an.
Der Fluss schlängelt sich durch das Gebirge, dessen steile Felswände bis zu ca. 350 m über dem Flussbett aufragen. Die Góralen bieten Floßfahrten von Sromowce Niżne durch den Canyon bis nach Szczawnica an. Ich bleibe lieber auf meinem Fahrrad sitzen. Obwohl man anmerken muss, dass die Tour in vielerlei Hinsicht anspruchsvoll ist. Hunderte Radfahrer und hunderte Fußgänger müssen sich den Weg teilen und auch der Fluss ist voller Boote. In diesem Durchbruch tummeln sich gleichzeitig sicher mehrere tausend Menschen.
Im Übrigen habe ich mich schon seit einigen Tagen gefragt, war der polnische Dunajec-Radweg nun durch den Dunajec-Durchbruch gerade auf der slowakischen Seite des Dunajec entlang führt. Seit heute ist mir das klar. Die Felsen des Gebirges reichen auf der polnischen Seite direkt bis ans Wasser heran, das ist zwar auf der slowakischen Seite nicht viel anders, aber hier scheint schon einmal eine Trasse gebaut worden zu sein, sei es für Autos oder für Züge, die den Rad- und Fußweg auf dieser Seite leichter ermöglichte,
Die Strecke nach Nowy Sacz
Der nächste Teil der Strecke führt durch den grünen Durchbruch des Dunajec. Dieser wird so genannt, da das Flussbett mitten durch zwei der Beskiden-Gebirgsketten führt. Wie der Name schon sagt, erwarten einen keine Felswände, sondern nur beeindruckend grüne, mit Buchen bewachsene, Abhänge. Danach fahre ich auf gewundenen Pfaden an hübschen Obstgärten und geschmückten Bauernhütten mehrerer Dörfer vorbei. Schließlich hören die Berge ganz auf und ich fahre auf sehr guten Radwegen nach Nowy Sacz. Leider beginnt eine Stunde nachdem ich den Dunajec-Durchbruch verlassen habe der angekündigte Regen. Zunächst nur als Tropfen bis sie sich so vermehren, dass es ein der Natur sicher guttuender warmer Landregen wird. Er begleitet mich die letzte Hälfte meiner heutigen Strecke und so kann ich nun auch meine Regenkleidung ausprobieren. sie ist noch immer in Ordnung. Ich schwitze zwar ein wenig, aber meine Radkleidung bleibt weitgehend trocken.
Nowy Sącz hat etwa 84.000 Einwohner. Die Stadt liegt nördlich der Sandezer Beskiden in einer Talweitung an der Mündung der Kamienica in den Dunajec auf 290 m Höhe über NN und ist ein regionales Industrie- und Dienstleistungszentrum. Ich habe eine Übernachtung im Hotel Panorama unweit des Rynek (Marktplatz) gebucht. Zur Besichtigung der Stadt komme ich heute leider nicht mehr, weil ich mich erst einmal trocknen und frisch machen will. Nur als ich meine Vorräte für morgen eingekauft habe, habe ich zwei Fotos vom Rathaus und vom daneben stehen Denkmal für Karol Woytila, dem polnischen Papst Johannes Paul II., der hier in Polen in allen Landesteilen sehre verehrt wird. Vielleicht bleibt ja morgen früh noch Zeit für einen kleinen weiteren Rundgang.