Auf unserer Fahrt von der Toskana nach Ligurien machen wir einen kurzen Stopp an der Piazza de Duomo oder dem Campo dei Miracoli, wie er im Volksmund genannt wird, wo mit dem Schiefen Turm von Pisa ein im wahrsten Sinne des Worts auf Sand gesetztes Bauwerk zum Weltkulturerbe geworden ist. Der Besucherandrang verhindert unser Bedürfnis den Turm zu besteigen und auch den Dom, das Baptisterium und den Friedhof Camposanto zu besuchen. Wir machen nur einen etwa einstündigen Rundgang über das Gelände und werden dann durch aufkommenden Regen mit Gewitter bald wieder vertrieben. Dennoch war der Besuch sehr eindrucksvoll, auch weil zur Zeit alle Gebäude wieder frisch restauriert sind.
- Der Arno in Pisa. Im Hintergrund der Monte Pisano
- Der Eingang zur Piazza del Duomo
- Das Gesamtensemble. Der Dombau wurde durch den Seesieg der Pisaner über die Sarazenen 1063 ermöglicht. Einer Fassadeninschrift ist zu entnehmen, dass der Erlös einer Fracht „von sechs mit Schätzen reich beladenen, vor Sardinien gekaperten Sarazenbenschiffen“ die finanziellen Mittel für den Bau einer großen Bischofskirche lieferten. Auch hier heiligte also der Zweck im wahrsten Sinne des Wortes die Mittel. Architektonisch betrat man mit dem Bau des Domes als fünfschiffige romanische Säulenbasilika mit dreischiffigem Querhaus Neuland, weil es dafür in Italien bisher keine Vorbilder gab
- Bereits 1118 wurde der Dom, wenn auch noch nicht fertiggestellt, vom Papst geweiht
- Der Turm des Domes war wie in Italien damals nicht ungewöhnlich als frei stehender Campanile geplant. Mit seinem Bau wurde 1173 begonnen. Nachdem manb die dritte Etage erreicht hatte, begann sich der Turm zu neigen. Daraufhin ruhte der Bau für rund 100 Jahre. Die nächsten vier Stockwerke wurden dann mit einem geringeren Neigungswinkel gebaut als dem bereits bestehenden, um die Schieflage auszugleichen
- Denkmal der legendären Stadtgründer Roms, Romulus und Remus, die ausgesetzt von einer Wölfin gesäugt und damit am Leben erhalten wurden. An der Stelle, wo sie ausgesetzt wurden (am Fuße des Hügels Palatin), die Stadt Rom errichteten. Warum dieses Denkmal bzw. eine Kopie gerade hier in Pisa steht, hat sich mir noch nicht erschlossen
- Hier wirkt der Schiefe Turm fast gerade.
- Der Eingang zum Friedhof Camposanto
- Das Baptisterium in Pisa gilt als eine der größten Taufkirchen der Christenheit. Mit dem Bau wurde 1152 begonnen. Da er sich über zwei Jahrhunderte hinzog, sind in ihm sowohl romanische als auch gotische Elemente vereint.
- Die Fassade des Doms