Ostersonntag ist wieder einer dieser herrlichen Apriltage in diesem Jahr. Allerdings werden die Landwirte inzwischen nervös und beklagen die mangelnden Niederschläge und erste Ängste vor einer weiteren Missernte werden laut. Heidrun und mich treibt es jedoch hinaus. Mit dem Fahrrad fahren wir nach Pegau. Wir haben uns ein Strecke ausgesucht, die auch heute wahrscheinlich nicht sonderlich frequentiert ist. So ist es dann auch. Von dem, trotz Corona-Shutdown, natürlich an einem solchen Tag nicht zu vermeidendem Osterrummel bekommen wir nicht viel mit. Der Weg führt uns über Böhlitz-Ehrenberg, Burghausen-Rückmarsdorf und Miltitz nach Markranstädt. Danach geht es weiter nach Kulkwitz und Kitzen, wo wir uns auch das Körner-Denkmal anschauen und Mittagsrast machen. In Pegau schauen wir uns ein wenig in der Innenstadt um, essen ein Eis und fahren dann entlang der Weißen Elster zurück nach Leipzig. Es war ein herrlicher Tag.
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Blick über die Luppe nach Lützschena.
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Am 12. April wird es fast schon sommerlich warm.
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Interessantes modernes und visionäres Architekturbüro in Burghausen.
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Der Besuch der Webseite lohnt sich, wernn man moderne Architektur mag.
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Markranstädt
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St. Laurentius in Markranstädt.
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Immer wieder sieht man das Kohlekraftwerk Lippendorf, wenn man durch das Leipziger Umland fährt.
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Das Körner-Denkmal in Kitzen. Der Dichter der Romantik und Freiheitskämpfer Theodor Körner (171-1823) in den Befreiungskriegen gegen Napoleon wurde hier in Kitzen durch einen Schwerthieb schwer verwundet als die Franzosen, das Freikorps Lützow angriff. Hintergrund dieses Angriffs war, dass, als das Freikorps Lützow sich Anfang Juni 1813 im sächsischen Vogtland aufhielt, es erst am 9. Juni zunächst nur vage vom Waffenstillstand, der zwischen den Alliierten und Napoleon geschlossen worden war, erfuhr und erst am 14. Juni Gewissheit hatte. Den Bestimmungen nach hätte das Korps bereits zwei Tage zuvor auf preußischem Boden sein müssen. Statt ins neutrale Böhmen zu ziehen, das nur wenige Stunden entfernt lag, ließ Lützow die Freischar über Gera und Zeitz nach Norden marschieren. Am 17. Juni 1813 bezogen die Lützower ihr Lager bei Kitzen (südwestlich von Leipzig). Württembergische Truppen unter General Normann stellten sich ihnen entgegen. Dieser versicherte Lützow, der in Begleitung Körners voran geritten war, keine feindlichen Absichten zu hegen, und verwies im Übrigen auf den kommandierenden französischen General Fournier. Dieser schleuderte ihnen jedoch entgegen: « L’armistice pour tout le monde, excepté pour vous ! » („Der Waffenstillstand gilt für alle, nur für Sie nicht!“). Der Angriff der feindlichen Kavallerie traf die Lützower unvorbereitet, sie wurden von der Übermacht regelrecht zusammengehauen. Körner erhielt einen Säbelhieb über den Kopf.
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Schwer verwundet, gelang ihm noch der Weg nach Großzschocher, wo er sich in einem Gehölz verbarg. Dem Tode nahe schrieb er dort das Sonett „Abschied vom Leben“.. Bauern, die das Holz zur Ausbesserung des Elsterwehres bewachen sollten, fanden den Dichter und brachten ihn in das nahegelegene Gutsgärtnerhaus von Großzschocher. Nach einer Nacht wurde er mit Hilfe des Freundes der Familie Körner, Kunze, auf dem Wasserweg zu dem Arzt Doktor Wendler nach Leipzig gebracht und dort versorgt. Auf die versprengten Lützower, von Napoleon ihrer schwarzen Uniformen halber verächtlich « brigands noirs », „schwarze Banditen“, genannt, wurde immer noch Jagd gemacht.
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Auf der hinteren Tafel des Denkmals findet sich die erste Zeile des Sonetts „Abschied vom Leben“. Insgesamt lautet der Text: „Die Wunde brennt, die bleichen Lippen beben. Ich fühl’s an meines Herzens mattem Schlage, Hier steh ich an den Marken meiner Tage. Gott, wie Du willst, Dir hab ich mich ergeben.“
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Das ehemalige Herrenhaus und heutige Rathaus von Kitzen.
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Es ist halt Ostern!
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St. Laurentius in Pegau. Hier findet sich der berühmte Kenotaph des Wiprecht von Groitzsch, der 1123 bis 24 kurzzeitig Markraf von Meißen war.
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Das Rathaus von Pegau. Es erinnert sehr stark an das Alte Rathaus von Leipzig. Zu seinen Architekten gehörte ebenfalls Hieronymus Lotter, der ja maßgeblich am Bau des Leipziger Rathauses beteiligt war.
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Löwenwächter am Pegauer Rathaus.