Heute wieder ein Radeltag nach meinem Geschmack. Sonne, wenig Wind und Temperaturen um die 24 Grad. 80 Kilometer liegen vor mir und die meisten führen über befahrene Schnellstraßen. Aber es wird angenehmer als vermutet. Über weite Strecken begleiten Fahrradwege die Schnellstraßen. Sie sind zwar meist mit Doppel-T- oder Knochensteinen gepflastert, die mit der Zeit dem Druck von unten, also von Wurzeln usw. nachgeben, aber auf den meisten Abschnitten sind sie noch gut befahrbar und angesichts des Verkehrs zieht man diese Radwege der Straße natürlich vor.
Seit gestern fahre ich übrigens durch die Woiwodschaft Großpolen, die mit den Städten Poznan (Posen) und Gnesen zur Keimzelle Polens gerechnet wird. Sie ist flächenmäßig die zweitgrößte Woiwodschaft Polens und mit 3,3 Mio. Einwohnern auch eine der bevölkerungsreichsten. Durch diese Woiwodschaft fließt auch die Warta (deutsch: Warthe), die dann bei Küstrin in die Oder fließt und wohl der längste Nebenfluss der Oder ist. Sie überquere ich bei Oborniki. Mein Weg führt mich heute durch weite landwirtschaftliche Gebiete. Es ist sehr flach hier und ich komme gerade mal auf 198 Hm. Die Felder sind inzwischen bis auf ein paar Maisfelder abgeerntet und werden winterfest gemacht. Allerdings hängen die vielen Obstbäume noch voller Früchte.
Bialokosz, mein heutiges Ziel, ist ein Dorf mit einem alten Gutshaus bzw. Schloss, dass heute als Hotel betrieben wird und, eingebettet in einen schönen kleinen Landschaftspark, sehr malerisch am gleichnamigen See Bialokoskie liegt. Über die Geschichte des Schlosses habe ich bisher wenig herausbekommen, aber das Ambiente ist sehr angenehm und der Preis ist ebenfalls. Es liegt etwas abseits von den Hauptwegen ca. 50 Kilometer nordwestlich von Poznan. Das Restaurant bekommt hervorragende Kritiken. So freue ich mich auf das heutige Dinner. Eine Alternative gäbe es in dem Dorf mit seinen 100 Einwohnern wohl auch nicht.
Tagesdaten: 84,48 Km; 06:06:28 Std. Fz.; 13,83 Km/h; 198 Hm