Es ist milder geworden. Heute Nacht hat es geregnet und der Himmel ist erstmals auf unserer Tour bewölkt. Aber es bleibt auch recht schwül. Als erstes nach dem Frühstück machen wir heute Morgen wieder unseren Test im Testzentrum in der Christophstraße. Hier waren wir nun schon zum zweiten Mal. Dann holen wir unsere Fahrräder aus unserem Felsenkeller, der sich angesichts der Feuchtigkeit auf den Rädern wohl eher als Tropfsteinhöhle erweist und machen uns auf den Weg nach Friedrichshafen. Bei einem Abstecher zum Kloster Birnau entscheiden wir uns dafür noch einen weiteren Abstecher zum Schloss Salem zu machen. Ein Ausflug der sich wirklich lohnt. Die weitläufige barocke Klosteranlage mit dem hochgotischen Salemer Münster (ca. 1285–1414) ging 1802 durch Säkularisation in den Besitz der Markgrafen von Baden über. Seither trägt die Anlage den Namen „Schloss Salem“ und dient als Wohnsitz der markgräflichen Familie sowie seit 1920 als Sitz des Internats Schule Schloss Salem. Im Frühjahr 2009 verkaufte das Haus Baden den größten Teil der Anlage an das Land Baden-Württemberg.
Bei der Rückfahrt fahren wir in Unteruhldingen am Pfahlbaumuseum vorbei, machen hier aber keinen Stop. Schließlich war ich ja vor 46 Jahren schon mal hier und Heidrun hat nicht die rechte Lust, sich alte Pfahlbauten anzuschauen; nicht zuletzt weil ihr Fuß nun doch heftige Probleme zu bereiten scheint. Die Strecke entlang dem Bodensee ist natürlich an diesem Sonntag stark begangen und befahren. Sie ist auch sonst nicht sehr attraktiv, weil man vom See so gut wie nichts sieht. Die Grundstücke vieler privater Häuser reichen hier bis zum See, so dass der Blick sehr eingeschränkt ist. Auf den einzigen Freiflächen sind dann zwar Strandbäder eingerichtet, die aber Eintritt kosten. In Meersburg machen wir dann eine Mittagspause im Antonius auf der Hauptflaniermeile. Ich genehmige mir wohlschmeckende Maultaschen und Heidrun einen Salat. Dann geht es die letzten knapp zwanzig Kilometer nach Friedrichshafen, wo wir im etwas abseits der Innenstadt gelegenen Stadthotel Kleiner Berg Quartier gebucht haben. Der Einlass erfolgt ohne Personal über eine PIN, unsere Fahrräder bleiben im Freien aber abgeschlossenen Hof des Hotels. Heidrun fühlt sich heute schon nicht mehr gehtüchtig, aber Gottseidank entdecke ich keine 200 Meter vom Hotel entfernt einen ansprechenden kroatische Gaststätte, wo wir auf der Terrasse ein ordentliche Essen nach Balkanart einnehmen. Heidrun braucht heute zum Abschluss zwei Slibowitz. Na, wenn es hilft.
Tagesstrecke: 48,43 Km
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Die Christophstraße in Überlingen
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Marktplatz in Überlingen
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Auf der Terrasse der Klosterkirche Birnau mit Blick auf Schloss Maurach und den Bodensee
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Kloster Birnau
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Leider können wir die Klosterkirche nicht besuchen, weil gerade Gottesdienst ist
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Am Affenberg, der eigentlich passender Storchengipfel heißen müsste
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Blick auf Schloss Salem
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Das Salemer Münster
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Der Innenraum des Münsters.
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Die Ausmaße des Salemer Münsters entsprechen in etwa denen des Konstanzer und des Baseler Münsters,
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Der Kaisersaal im Schloss
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Blick auf Meersburg
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Peter Lenk – die Magische Säule auf der Hafenmole in Meersburg. In dem filigranen Werk werden Begebenheiten und Persönlichkeiten aus der Geschichte der Stadt Meersburg dargestellt.
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Auf dem oberen Ende der Säule sitzt Annette von Droste-Hülshoff als freie Möwe. Die Dichterin verbrachte ihre letzten Jahre vorwiegend in Meersburg, wo sie 1848 auch verstarb und begraben liegt
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einige Meter unter ihr schwebt der „Meersburger Amor“,…
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… der auf den Freiherrn Joseph von Laßberg zielt. Dieser ist als eine Art Don Quichotte der Bodenseegegend dargestellt und erhebt einen Knüppel oder auch eine zusammengerollte Handschrift in Richtung Stadt.
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Rechts unterhalb der Laßberg-Figur befindet sich eine Darstellung der Wendelgard von Halten. Der Legende nach hat Konstanz diesen Besitz der schweinsrüsseligen buckligen Wendelgard von Halten zu verdanken, die in Meersburg selbst nicht auf Gegenliebe stieß: Obwohl sie die Besitzerin des schönen Rebguts war, wurde sie von den Menschen gemieden und musste ihr Essen allein aus einem silbernen Trog zu sich nehmen. So bot Wendelgard ihr Gut der Stadt Meersburg unter der Bedingung an, dass täglich ein Ratsherr mit ihr speiste und sie sonntags, ebenfalls in Begleitung eines Ratsherrn, eine Ausfahrt machen durfte. Dies lehnten die Meersburger zwar nicht ab, überlegten jedoch zu lange. Die danach kontaktierten Konstanzer zögerten nicht lange und gingen auf ihr Angebot ein. Wendelgard bekam einen Platz im Spital zum Heiligen Geist auf der Marktstätte (Konstanz).
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Auf einem Ausleger auf der anderen Säulenseite befindet sich ein Käfig, in dem die Wissenschaftler Maximilian Hell, Anton von Störck und Jan Ingenhousz eingeschlossen sind, , während auf dem Dach des Käfigs Franz Anton Mesmer mit einem riesigen hufeisenförmigen Magneten in den Händen triumphiert.
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Am Fuß der Säule treibt der Exorzist Johann Joseph Gaßner vor dem staunenden Publikum diverse Teufel aus, während der Fürstbischof Franz Konrad von Rodt den Blick zum Himmel erhebt und ein Kreuz in der erhobenen Hand hält
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Blick auf Meersburg von der Hafenmole aus
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Flaniermeile von Meersburg am Sonntagnachmittag