6. Tag: 19. Juli 2023 – Von Dietfurt nach Weltenburg

Tagesstrecke. 44,23 Km

Nach einem ordentlichen Frühstück im Bräu-Toni mache ich mich auf den Weg zu meiner letzten Etappe auf dem Altmühl-Radweg, nun aber entlang des Main-Donau-Kanals. Der  letzte Abschnitt des Altmühltals wird durch die Veränderungen, die der Bau des Main-Donau-Kanals  mit sich gebracht hat, bestimmt. Der Kanal erreicht von Nürnberg kommend bei Dietfurt die Altmühl und verbannt den bis dahin lebendigen Fluss in ein Alibi-Dasein. Von den angeblich angelegten künstlichen Biotopen und verführerisch schönen Öko-Oasen die den Kanal flankieren sollen, habe ich nichts mitbekommen.

Der neue Main-Donau-Kanal wurde in den zwanziger Jahren des 20. Jhdt. projektiert. Um die Fertigstellung der verbleibenden Lücke zwischen Nürnberg und Kelheim gab es heftige Debatten. In den 1970er und 1980er Jahren war der Main-Donau-Kanal in zunehmendem Maße politisch umstritten. Neben Zweifeln an der Sicherheit und völkerrechtlichen Fragen war der Kanalbau nun ein umweltpolitisches Streitthema. Vor allem der Ausbau eines 34 Kilometer langen Abschnitts der Altmühl und dessen negative Auswirkungen auf die Pflanzen- und Tierwelt waren Thema kontroverser Diskussionen. Insgesamt verlor das Projekt zunehmend an Akzeptanz. Hinzu kamen Kürzungen der Baumittel sowie ein Kurswechsel des damaligen Bundesministers für Verkehr Volker Hauff, der das Projekt schließlich als „ziemlich das dümmste Projekt seit dem Turmbau zu Babel“ bezeichnete. Um die jeweiligen Lager zu stützen, wurden unterschiedliche Gütertransportmengen prognostiziert, aus denen Nutzen-Kosten-Relationen hergeleitet wurden. Aber auch unter technischen Gesichtspunkten war das Projekt umstritten. Der Altmühl und der Sulz fehlten die natürlichen Voraussetzungen eines großen Flusses. Dazu mussten noch ein beträchtlicher Höhenunterschied von 70 Metern überwunden werden Deshalb wurde dieser Abschnitt zum teuersten und schwierigsten der ganzen Strecke. 1977 begannen in Kelheim die ersten Bauarbeiten. Im Frühjahr 1983 gab die Regierung Kohl auf Drängen von Franz Josef Strauß definitiv grünes Licht für den Weiterbau. Am 31. Juli 1992 wurde das 1,3 Kilometer lange letzte Stück des Kanals geflutet. – Nebenbei gemerkt, ich habe auf der gesamten heutigen Etappe entlang des Main-Donau-Kanals kein einziges Schiff fahren sehen und auch im übrigen sind die prognostizierten Gütertransportmengen wohl nie erreicht worden. Die mit den Main-Donau-Kanal verbundenen Erwartungen haben sich also wohl bei weitem nicht erfüllt.

Aber nun zurück zur heutigen Etappe. Das Tal wird ab Riedenburg teilweise recht eng, bevor es sich vor Kelheim wieder öffnet als es ins Donautal übergeht. Einzig erwähnenswerte Stadt ist Riedenburg, ansonsten lenken einige auf dem Fels gebaute Burgen den Blick auf sich. Besonders eindrucksvoll sind das Schloss Prunn und die Burgruine Randeck. Der Weg entlang des Kanals ist zwar überwiegend geschottert, lässt sich aber gut fahren.

Nach etwas mehr als 15 Kilometern gelange ich nach Riedenburg. Noch vor Riedenburg fällt mein Blick auf das in der Höhe liegende Schloss Eggersberg oberhalb des Ortes Untereggersberg. Eggersberg wurde im 9. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Die dortige Burg Eggersberg kam in die Hände der Wittelsbacher, die sie an verschiedene Vasallen verpfändeten. Im 16 Jhdt. kam es dann zu einem Neubau des Schlosses etwa 100 Meter südlich der Burgruine. Später wurde das Schloss als Jagdschloss genutzt. Im Jahr 1962 erwarb der Jurist Robert F. E. Weigand das Anwesen. Dieser widmete neben seinem Beruf als passionierter Privatgelehrter und Sammler ein ganzes Sammlerleben dem Aufbau unterschiedlicher geordneter Sammlungen und sanierte das Gebäude und erschloss es der Öffentlichkeit durch eine Gastronomie- und Hotelnutzung.

Schließlich komme ich in das Städtchen Riedenburg. Es hat etwas mehr als 6 Tsd. Einwohner und soll eine spannende Mischung ziemlich verschiedenartiger Sehenswürdigkeiten besitzen. Zunächst ein reizvolles Stadtbild, dann drei Burgen und schließlich noch im Kristallmuseum die größte Bergkristallgruppe. Das Kristallmuseum schenke ich mir und schaue mir nur einige Fotos von der größten Bergkristallgruppe an. Den Spaziergang lasse ich ebenfalls aus, weil er doch viel Zeit in Anspruch genommen hätte, um zwei Ruinen, die von Rabenstein aus dem 12. Jhdt. und die von Tachenstein aus dem 13. Jhdt. zu betrachten. Die dritte im Bunde ist das Schloss Rosenburg, das weithin sichtbar ins Land ragt. Es ist das Wahrzeichen der Stadt aus dem 13 Jhdt. Die heutige Gestalt als Schloss entstand durch den Umbau in den Jahren 1556-58. Heute beherbergt das Schloss ein Burgenmuseum. Ich belasse es dabei, mich im Ort ein wenig umzusehen und mache mich mit einem der Burggrafen bekannt, der um 1100 gelebt haben und ein berühmter Minnesänger gewesen sein soll, aber offensichtlich keinen weiteren Namen hatte unter dem er bekannt war. Mit ihm schaue ich über den Main-Donau-Kanal, durch den – bzw. seinen Vorgänger aus der ersten Hälfte des 19. Jhdt., den Ludwig-Donau-Main Kanal – erlangte Riedenburg auch einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Sicher das eindrucksvollste Bauwerk auf der heutigen Strecke ist die Burg Prunn, die auf einem steil abfallenden Kalkfelsen etwa vier Kilometer südöstlich von Riedenburg steht. Die Burg hat natürlich eine wechselvolle Geschichte durch zahlreiche wechselnde Besitzer. Sie wurde mehrfach umgebaut, aber meines Wissens nie eingenommen. Das interessanteste historische Ereignis ist sicher die Entdeckung einer Pergamenthandschrift des Nibelungenliedes und der sogenannten Nibelungenklage auf Burg Prunn, den sogenannten Prunner Codex im Jahr 1567 oder 1569 durch Wiguleus Hund, Humanist und Geschichtsschreiber Herzog Albrechts V. von Bayern. Er schenkte das Fundstück 1575 seinem Arbeitgeber. Die Handschrift (BSB-Hss Cgm 31) befindet sich heute in der Bayerischen Staatsbibliothek in München.

1946 kam die Burg in den Besitz der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen. Sie ließ 1950/51 Restaurierungsarbeiten durchführen. Dabei wurden spätgotische Merkmale wiederhergestellt und zahlreiche Bauelemente aus der Zeit des 19. Jahrhunderts entfernt. In der Zeit von 2007 bis Mai 2010 wurde die Anlage für rund 2,7 Millionen Euro vom bayerischen Staat saniert. Heute ist die Burg fast jeden Tag für Besucher geöffnet und es werden Führungen meist obligatorisch angeboten. In der Burg ist auch eine Ausstellung zum Thema „Ritter, Recken, edle Frauen – Burg Prunn und das Nibelungenlied“ zu sehen. Ich schaue mir die Burg nur unten vom Altmühltal aus an und setze sie in Gedanken auf eine Agenda eines zukünftigen Besuchs.

Kurz hinter Prunn unterfahre ich ein weiteres Wahrzeichen des unteren Altmühltals. Es ist die Holzbrücke „Tatzelwurm“, die sich mit 193 Metern wie ein Wurm geformt über den Kanal erstreckt und als eine der längsten und natürlich auch schönsten Holzbrücken in Europa gilt. Es war sicher eine handwerkliche Herausforderung , um diesen elegant geschwungenen Fußgängersteg zu schaffen. Nach weitern vier Kilometern fällt der Blick auf eine Burgruine, die ähnlich markant auf einem Felsvorsprung thront wie die Burg Prunn. Es ist die eine Burgruine der ehemaligen Burg Randeck oberhalb des Ortes Essing.  Auch diese Burg hat natürliche eine wechselvolle Geschichte und vor allem im Laufe der Jahrhunderte auch zahlreich wechselnde Besitzer. 1818 fiel die Burg an das Königreich Bayern. 1838 stürzten Teile der Burg ein, darunter auch der Bergfried. Bereits 1842 ließ Kronprinz Maximilian von Bayern die Anlage sichern und teilweise wieder aufbauen. 1975 wurde sie umfassend renoviert und ist seitdem eine Touristenattraktion. Die Ruine ist heute im Eigentum des Marktes Essing. Von Burg Randeck stehen heute im Wesentlichen noch einige Außenmauern, das Burgverlies, der fensterlose Hungerturm sowie der 36 Meter hohe, sehr akkurat aus regelmäßigen Quadern gefügte Bergfried, der als Aussichtsturm bestiegen werden kann. Ursprünglich soll die Anlage neun Stuben, acht Kammern, drei Küchen, eine dem Heiligen Georg geweihte Burgkapelle, einen Keller und einen Schöpfbrunnen besessen haben.

Nun geht es noch am Felsmassiv des Schulerlochs vorbei, wo sich der Eingang  zur berühmtesten Höhle des Altmühltals befindet. Auch diese Höhle ist ein Touristenmagnet und kann täglich besucht werden. Für mich geht es aber nun weiter nach Kelheim und ich fahre am Ortsrand in Richtung der Befreiungshalle, die ich mir für heute als Highlight vorgenommen habe. Hier muss ich allerdings erst einmal einiges an Höhenmetern absolvieren, weil die Befreiungshalle rund 100 Meter über dem Ort auf der Kuppe des Michelsberges steht. Die Fahrt verläuft auf einer serpentinenreichen Straße, die die Steigungen auf unter 10 % drücken, so dass ich es tatsächlich schaffe, ohne zu schieben hier hochzufahren. Da nur wenige Menschen bei meiner Ankunft hier oben am Besucherzentrum sind, übersehe ich das Schild, was darauf aufmerksam macht, dass die letzten 300 Meter bis zur Befreiungshalle kein Fahrrad gefahren werden darf. Mir ist es einfach zu riskant, mein Fahrrad mit dem gesamten Gepäck einfach ohne Beaufsichtigung hier abzustellen. Leider muss ich dann noch einmal zum Besucherzentrum zurückfahren, weil am Eingang der Befreiungshalle ein Schild steht, dass man nur mit Eintrittskarte in die Befreiungshalle hineinkommt, die eben nur an der Kasse im Besucherzentrum 300 Meter weiter vorne erhältlich ist, wo ich das Verbotsschild für Fahrräder bewusst übersehen hatte. Den entsprechenden Hinweis auf die Kasse habe ich dann wohl tatsächlich übersehen.

Ich fahre also zurück und kaufe die Eintrittskarte. Kritik an der untersagten Nutzung meines Fahrrades bekomme ich nicht zu hören. So fahre ich wieder zurück und stelle mein Fahrrad direkt vor dem Eingang der Befreiungshalle ab. Eine Einlasskontrolle findet nur elektronisch mit der Eintrittskarte statt. Der Bau der Befreiungshalle auf dem Michelsberg oberhalb der niederbayerischen Stadt Kelheim wurde noch 1842 im Auftrag des bayerischen Königs Ludwig I. nach Entwürfen des königlichen Hofarchitekten Friedrich von Gärtner in Anlehnung an antike und christliche Zentralbauideen begonnen. Die monumentale Halle steht oberhalb der Einmündung der Altmühl bzw. des Main-Donau-Kanals in die Donau, und erinnert an die siegreichen Schlachten gegen das napoleonische Frankreich während der europäischen Befreiungskriege 1813–1815. Zur Grundsteinlegung am 19. Oktober 1842 erklang ein Chorgesang für vierstimmigen Männerchor, komponiert vom Königlich Bayerischen Hofkapellmeister Joseph Hartmann Stuntz. Den Text hatte der König selbst gedichtet:

1. Heil Euch, wack’re Männer, muth’ge Krieger,
Die errungen Ihr den Heldenkranz,
Heil Euch, treue Teutsche, tapf’re Sieger!
Ewig währet Eurer Thaten Glanz.

2. Dumpf und finster hatt es uns umgeben,
Und kein Teutschland gab es damals mehr;
Ihr doch schwangt auf’s Neue es zum Leben,
Siegreich ragt es wieder hoch und hehr!

3. Dass die Zwietracht schmählich uns gekettet,
Dies vergessen werde nie und nie,
Dass die Eintracht uns allein gerettet,
Die der Heimath Ruhm und Sieg verlieh.

4. Durch der Zeiten weite Ferne schlinge
Immer sich der Eintracht heilig Band,
In des Teutschen Seele sie durchdringe,
Unbesiegt bleibt dann das Vaterland.

Zu diesem Text muss man sicher einiges kritisch anfügen, was Geschichtsverklärung und Geschichtsklitterung betrifft. Es mutet schon etwas merkwürdig an, diese Zeilen aus der Feder eines bayerischen Königs zu lesen. War es doch Bayern, das anfangs mit Napoleon eng verbunden war, durch ihn seinen Königs-Titel und zahlreiche Gebietsgewinne wie Franken und andere erworben hat, deren Eingliederung in das neue Königreich Bayern ohne Napoleons Unterstützung sicher nicht möglich gewesen wäre. So fragt man sich schon, warum gerade ein bayerischer König hier eine Befreiungshalle errichtete und wovon gerade Bayern befreit worden war. Auch dass hier die Deutsche Einheit beschworen wird und die Zwietracht in Deutschland verworfen wird, scheint aus einer bayerischen Feder doch etwas merkwürdig, sind es doch gerade die Bayern, die bis heute am lautstärksten auf ihrer Eigenständigkeit bestehen. Im übrigen haben die Befreiungskriege Deutschland zwar von Napoleon befreit, für eine Einheit Deutschlands hat es aber nach wie vor nicht gereicht. Interessant, dass genau 50 Jahre später das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig feierlich eröffnet wurde, ebenfalls in einem Land, dass auch erst durch Napoleon zu Königreich wurde und mit ihm noch bis zur Völkerschlacht bei Leipzig verbunden war.

Aber zurück zu Befreiungshalle. Nach dem Tod Gärtners 1847 mussten die Bauarbeiten kurzzeitig unterbrochen werden, bis Ludwig I. den neuen Hofarchitekten Leo von Klenze mit der Fortsetzung des Baues beauftragte. Bereits drei Monate später legte Klenze erste Pläne vor, die das Grundkonzept Gärtners unverändert ließen, jedoch weitere klassizistische Elemente ergänzten. Schließlich wurden die Bauarbeiten im Frühjahr 1848 wieder aufgenommen. Im Jahr 1863 vollendete Klenze den Bau der Befreiungshalle. Die feierliche Eröffnung fand am 18. Oktober 1863 statt, dem 50. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig.

Der mächtig wirkende Rundbau aus Kelheimer Kalkstein ruht auf einem dreistufigen Sockel, der als Achtzehneck ausgebildet ist. Die Außenfassade wird untergliedert von 18 Strebepfeilern, die von 18 Kolossalstatuen als Allegorien der deutschen Volksstämme, die an den Schlachten beteiligt waren, gekrönt werden. Diese sind: „Franken, Boehmen, Tyroler, Bayern, Oesterreicher, Preussen, Hannoveraner, Maehren, Sachsen, Schlesier, Brandenburger, Pommern, Mecklenburg, Westphalen, Hessen, Thueringer, Rheinlaender, Schwaben“ (umlaufend in dieser Reihenfolge bei willkürlich gewähltem Beginn). Die Rundhalle hat eine Höhe von 45 m und einen Durchmesser von 29 m. Das Innere der Halle ist als großer Kuppelsaal gestaltet, der durch eine rund Öffnung im Scheitel des Kegeldaches erhellt wird. Die innere Galerie erreicht man über 82 Stufen. Nach weiteren 40 Stufen gelangt man auf die äußere Galerie, von der man eine weite Sicht in das Donau- und Altmühltal hat.

Die Wände werden gegliedert durch 18 Segmentbogennischen, über denen sich ein Bereich mit Tafeln befindet, und eine abschließende Säulengalerie, über der sich wiederum ein Bereich mit Inschriften befindet. Vor den Nischen, die die Namen der Schlachten der Befreiungskriege tragen, stehen jeweils zwei 3,30 m hohe Siegesgöttinnen, so dass sich insgesamt die Zahl von 34 Standbildern ergibt. Je zwei der Siegesgöttinnen halten einen zwischen ihnen auf niedrigem Marmorsockel stehenden Bronzeschild, während sie die freie Hand den Nachbarinnen reichen. Dadurch bilden sie einen feierlichen Reigen, der nur von den beiden Viktorien neben dem Eingangsportal unterbrochen wird. Letztere wurden aus weißem Tiroler Marmor gefertigt und halten in der portalseitigen Hand je einen Palmenzweig. Da der Tiroler Marmor sehr teuer war, wurden die anderen Siegesgöttinnen aus weißem Carrara-Marmor gefertigt. Die Schilde zwischen den Siegesgöttinnen bezeichnen Schlachten der Befreiungskriege. Die Inschriften oberhalb der Säulengalerie bezeichnen Belagerungen der Befreiungskriege. Die Tafeln oberhalb der Pfeilergalerie bezeichnen Feldherren der Befreiungskriege.

Nachdem ich mich in der Halle ausführlich umgeschaut habe besteige ich noch über etwa 150 Stufen die äußere Galerie, von der man einen sehr schönen Blick in die umgebend Landschaft hat und auf die Donau, den Zusammenfluss zwischen Donau und Main-Donau-Kanal und auf den Anfang des Donaudurbruchs sowie natürlich auf die Stadt Kelheim hat. Nachdem ich mich etwa zwei Stunden hier oben aufgehalten habe, nehme ich auf einer Bank erst mal meinen traditionellen Lunch, bestehend aus zwei belegten Brötchen und einem Apfel ein. Danach nehme ich mein heutige Ziel in Angriff und fahre auf einem Waldweg über die Höhen entlang des Donaudurchbruchs nach Stausacker. Von hier hat man einen sehr schönen Blick auf das gegenüber an einer Donauschleife liegende Kloster Weltenburg, meinem heutigen Ziel. Mit einer Seilfähre fahre ich über die Donau und bin dann nach einigen Metern am Eingang zum Kloster Weltenburg. Auch das Kloster vermietet heute Räumlichkeiten an Nichtordenensangehörige. Ich werde also wieder wie in Eichstätt heute Nacht in Gottes Hand ruhen.

Zunächst werde ich aber freundlich empfangen. Nicht so überschwänglich wie in Eichstätt, aber sachlich und kompetent. Mir wird erklärt, wo sich mein Zimmer befindet, wann es Frühstück gibt, dass ich in der Klosterschänke zu Abend essen kann (leider nur bis 19 Uhr) und dass sie in der Cafeteria ein Getränkeangebot haben, von dem man sich bedienen kann und das was man entnommen hat in eine kleine Liste einträgt, die man bekommen hat und dann beim Ausschecken wieder mitbringt und bezahlt. Ich bin im Gästehaus St. Georg untergebracht. In der Selbstpräsentation auf seiner Webseite wird das Koster wie folgt vorgestellt:

Das Kloster Weltenburg wurde von den iroschottisch-kolumbanischen Wandermönchen Eustasius und Agilus um das Jahr 600 gegründet und ist somit das älteste Kloster Bayerns. Im Jahre 1803 wurde das Kloster Opfer der Säkularisation und aufgelöst. Schon 1842 wurde es jedoch durch König Ludwig I. von Bayern als Priorat wiederaufgebaut und von Mönchen aus Metten besiedelt. Seit 1913 ist Weltenburg wieder Abtei.

Der Mittelpunkt des Klosters Weltenburg ist die von den Gebrüdern Asam in den Jahren 1716–1739 erbaute und ausgestaltete weltberühmte Abteikirche. Diese zählt zu den Spitzenleistungen des europäischen Barocks. Das Besucherzentrum im historischen Felsenkeller lädt zum Eintauchen in Vergangenheit und Gegenwart ein. Hier können Sie sich anhand von Filmen über das Leben und Wirken der Mönche, über die Asamkirche und die Klosterbrauerei informieren.

Im Gästehaus St. Georg stehen über 57 Zimmer – drei davon barrierefrei – und acht Tagungsräume zur Verfügung. Die Gästezimmer sind modern und hochwertig schlicht ausgestattet; mit klaren Linien, in Verbindung mit modernster Technik und Komfort. Eine Cafeteria mit Weltenburger Bierspezialitäten und eine Gästebibliothek mit Tageszeitungen, Sachliteratur und Belletristik sind jederzeit für unsere Gäste zugängig.

Da die Gebäude – wie man schon von außen sehen kann – sehr langgestreckt sind, bin ich doch eine Weile im Haus mit seinen langen Fluren unterwegs, bis ich mein Zimmer erreiche. Mein Zimmer entspricht ganz dem beschriebenen Eindruck: Sie sind modern und hochwertig schlicht eingerichtet. Es gibt die Nasszelle mit Dusche und WC, einen Schrank, einen Schreibtisch, einen Stuhl und einen Sessel. Nachdem ich mein Gepäck abgelegt habe, zieht es mich erst einmal in die Cafeteria, um mich mit einem Bier zu versorgen. Mit Erstaunen stelle ich fest, was es hier für ein umfangreiches Angebot an Bieren, Weinen, Säften, Snack, Süßigkeiten usw. gibt. Das ist sicher auch der Tatsache geschuldet, dass hier in der Nähe erst mal keinen Supermarkt oder Ähnliches gibt. Die Preise sind zwar nicht ganz so wie im Supermarkt aber dennoch recht erschwinglich. Neben dem Bier habe ich sofort ein Flasche Rotwein ins Auge gefasst. So nehme ich ein Bier und die Flasche Wein mit und der Abend ist für mich gerettet.

Nachdem ich mich geduscht habe ist es auch Zeit für das Abendessen. So gehe ich in die Klosterschänke, deren Freisitz direkt unter meinem Fenster ist und so finde ich auch einen Zugang, der mich schnell zur Klosterschänke führt. Ich entscheide mich für Leberkäse mit Kartoffelsalat. Von beiden bekomme ich eine gute Portion, so dass ich ausreichend satt werde. Natürlich gibt es noch ein Weltenburger Bier.

 

 

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