Das war nun wirklich ein fauler Tag. Natürlich nicht der Tag, sondern ich! Zunächst habe ich Wäsche gewaschen, die ja erfreulicherweise bei den Temperaturen sehr schnell trocknet. Dann habe ich mir ein wenig Mohács angeschaut. Es ist eine beschauliche Stadt, die auch wirklich ansprechend hergerichtet ist. Es gibt eine kleine Fußgängerzone und eine Flaniermeile entlang der Donau. Berühmt geworden ist Mohács durch zwei Schlachten. In der 1. Schlacht bei Mohács (1526) besiegten die Osmanen die Ungarn. Der junge König Ludwig II. von Böhmen, Ungarn und Kroatien fiel zwar nicht in der Schlacht selbst, ertrank aber beim Rückzug in einem Bach. Die Stelle habe ich heute besucht. Ansonsten haben die Osmanen unter den hoffnungslos unterlegenen Ungarn ein fürchterliches Gemetzel vollzogen. 24.000 Männer sollen in dieser Schlacht umgekommen sein. Die Osmanen okkupierten danach große Teile Ungarn und Kroatiens. Die Epigonen von Ludwig II. sorgten dafür, dass auch das Restungarn erst einmal nicht mehr auf die Beine kam. In der 2. Schlacht bei Mohács (1687), schlug dann das kaiserliche Heer das Heer des Osmanischen Reiches. Unter dem Eindruck dieses Sieges erkannten die ungarischen Stände für die Zukunft die Erblichkeit der ungarischen Krone im Haus Habsburg an. Die KuK-Monarchie Österreich-Ungarn war damit geboren.

Nachmittags habe ich mich dann noch auf die Suche nach der Donaumitte (längs gesehen!) gemacht und bin auch mit einem Kilometerzeichen fündig geworden, nämlich beim Kilometerschild 1448 am nördlichen Stadtrand von Mohács. Weitere Kilometerangaben konnte ich leider nicht entdecken, weil sie nicht zugänglich waren. Geht man von der Bregquelle als Donauursprung aus, wo sich die Kilometerangabe 2888 km findet, läge die halbe Strecke bei 1444 km, also etwas südlich von Mohács. Geht man von dem Kilometerstein 2879 km am Zusammenfluss von Brigach und Breg aus, läge die halbe Strecke bei 1440 km. Wie immer man es sieht, ich glaube man kann Mohács mit Fug und Recht zusprechen, dass es die Hälfte der Donaustrecke markiert. Ich glaube sie selbst sind da noch gar nicht draufgekommen.

Ansonsten habe ich mich heute ausgeruht und mit der Frage beschäftigt wie es nun ab morgen weitergeht. Ich habe mich doch dafür entschieden, erst noch durch Kroatien zu fahren. Zum einen sieht es hier oben in Serbien, außer in Sombor, mit Quartieren recht dünn aus. Zum anderen will ich aber auch noch mal eine Strecke durch den Donau-Drau-Nationalpark in Kroatien fahren. Zwar war ich hier letztes Jahr schon einmalmit Heidrun. Aber das ist ja kein Grund nicht noch einmal hier langzufahren. Hier gelangt man wenigstens an die Drau und außerdem gibt es in den Nationalparks immer feste Wege und wenig Verkehr. Ich finde, das ist Grund genug, der kroatischen Strecke den Vorzug zu geben.

 

Tagesdaten: 25,48 km/02:18 Std. Fz/11,06 km/h/34 Hm aufwärts/ 26 Hm abwärts

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