Ich habe trotz des etwas problematischen Quartiers gut geschlafen. Das Frühstück konnte man dagegen vergessen. Aber das kann ich ja im Laufe des Tages kompensieren und für drei EURO kann man auch nicht allzu viel erwarten. Zumindest der Kaffee war ganz ordentlich. Er kam aus einem Automaten.

Meine heutige Etappe ist recht schnell beschrieben. Ich fliege heute förmlich durch Litauen. Der Wind ist mir heute gewogen, die Straßen sind ordentlich und die Steigungen sind moderat. So gelingt es mir, die 98 Kilometer bis nach Molètai in 6 Stunden und 20 Minuten zurückzulegen. Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 15,47 Km/h. Das habe ich zumindest mit Gepäck auf so eine Entfernung noch nie geschafft.

Der Weg führt über drei größere Straßen, eine davon wieder so etwas wie eine Bundesstraße und Europastraße. Hier sieht man schon deutliche Unterschiede zu Lettland. Der Seitenstreifen ist erheblich breiter und dort wo noch Betonplatten verarbeitet sind, hat man nachträglich einen etwa 1 Meter breiten asphaltierten Streifen hinzugefügt. Die Strecke führt über Svedasai und Utena. In Utena gibt es zwei Großbetriebe. Zum einen die landesweit bedeutende Brauerei Utenos alus und den Textilbetrieb Utenos trikotazas. Als ich durch die Stadt fahre, fallen mir vor allem riesige Standflächen für und mit alten Autos auf, die hier offensichtlich wieder aufgepäppelt und für den Gebrauchtwagenmarkt wiederhergestellt werden.

Die Landschaft weist keine größeren Unterschiede gegenüber der in Lettland aus. Es ist die hügelige Moränenlandschaft. Was auffällt, ist das Litauen doch etwas dichter besiedelt ist und auch die Ortschaften meist größer sind als in Lettland und auch Estland. Die Beobachtung stimmt auch mit den statistischen Zahlen überein. Litauen ist das am dichtesten besiedelte Land der drei baltischen Staaten. So leben hier auf einer Fläche von ca. 65 Tsd. Qkm etwa 2,8 Mio. Einwohner, was einer Bevölkerungsdichte von 44 Einwohnern pro Qkm entspricht. Verglichen mit unseren Verhältnissen ist das natürlich immer noch eine dünne Besiedlung.

Molètai, wo ich heute eine Unterkunft bekommen habe, ist eine Kleinstadt, die keine Besonderheiten aufzuweisen hat. Mein Quartier ist sehr ordentlich. Abends wird es aber zum Problem eine Lokalität zu finden. Gegen 19 Uhr hatte nur noch eine Pizzeria offen und sie schloss dann auch als ich mein Abendessen beendest hatte. Morgen wird es in Vilnius sicher wieder lebendiger.

Tagesdaten: 98,11 Km; 06:20:20 Std. Fz.; 15,47 Km/h; 445 Hm

Ein Kommentar

  • Regina Sakowitz sagt:

    Lieber Wolfgang,
    heute an Deinem 59. Reisetag möchte ich mich auch wieder mal melden. Die letzten Tage habe ich aufmerksam verfolgt und Dich wegen der Schotterpisten nicht beneidet. Aber nun wird es sicher besser. Es ist schon eine tolle Leistung – die täglichen Kilometer und auch Höhenmeter zu bewältigen.
    Viel Vergnügen in Vilnius und ganz herzliche Grüße aus Chemnitz.

    Regina

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