Nach dem auch heute wieder sehr guten FrĂŒhstĂŒck packe ich meine Sachen zusammen und verlasse den Wilden Mann gegen 9.30 Uhr. Ich habe mir fĂŒr heute kein Ziel vorgenommen. Grob peile ich natĂŒrlich Linz an. Von Passau an muss man sich erst einmal entscheiden, ob man das Nordufer, also links der Donau, oder das SĂŒdufer, also rechts der Donau weiterfĂ€hrt. Ich entscheide mich fĂŒr das Nordufer, nicht etwa, weil man hier noch knapp 25 Kilometer auf deutschem Boden fĂ€hrt, wĂ€hrend man auf dem SĂŒdufer schon kurz hinter Passau die Grenze nach Ăsterreich passiert, sondern, weil der Weg am Nordufer einfach besser sein soll und nicht ĂŒber so viele dicht befahrene StraĂen fĂŒhrt. Und der Tag wird es erweisen. Die Strecke ist phantastisch. Eigentlich fahre ich nur ĂŒber asphaltierte Wege, die meistens direkt an der Donau entlangfĂŒhren. Die Ăsterreicher haben nĂ€mlich die sogenannten Treppelwege, die bei uns Treidelpfade heiĂen, also die Wege die angelegt wurden, um Schiffe aufwĂ€rts zu ziehen, asphaltiert und als Radwege ausgewiesen.
Hinter Passau verengt sich das Donautal. Hier hat sich die Donau in das Gestein des auslaufenden Bayerischen Waldes hineingefrĂ€st, so dass an beiden Ufern sich steile HĂ€nge mit Laub- und MischwĂ€ldern gebildet haben. Linksrheinisch, also auf meiner Strecke, erstreckt sich bis zur Landesgrenze das Naturschutzgebiet Donauleiten. Sein Charakteristikum wird so zusammengefasst, dass es sich durch das Nebeneinander von charakteristischen Berglandbewohnern und wĂ€rmeliebenden âSĂŒdlĂ€ndernâ auszeichnet. Ich habe davon in der Flora und Fauna wenig gesehen, obwohl es mir die aus SĂŒdeuropa stammenden Smaragdeidechsen und die als gröĂte und schönste der heimische Schlange geltende Ăskulapnatter schon angetan hĂ€tte.
Auch hinter der Grenze bei Jochenstein Ă€ndert sich das Tal wenig. Auf der Nordseite reicht es gerade fĂŒr den Radweg, auf der SĂŒdseite fĂŒr eine StraĂe. An manchen Stellen wie der visuell eindrucksvollen Schlögener Schleife fĂŒhrt auch der Radweg nicht mehr weiter und man muss entweder die Seite mit der FĂ€hre wechseln oder mit einer sogenannten LĂ€ngsfĂ€hre so weit fahren bis der Radweg wieder beginnt. Ich gönne mir Letzteres. Hinter dem Kraftwerk Aschach weitet sich das Donautal wieder und bis Ottensheim fĂŒhrt es durch eine weite Ebene mit landwirtschaftlicher Bebauung. Hier hat man aber auch mit wirtschaftlich recht unbedeutenden Wirtschaftszweigen wie Perlfischen und Goldwaschen sein GlĂŒck versucht. Die Ergebnisse sollen aber ausgesprochen bescheiden gewesen sein. Immerhin verweist noch der Ortsname Goldwörth auf diese Versuche.
Ab Ottensheim wird es dann bis Linz wieder enger. Da ich heute fast einen DĂŒsentrieb verspĂŒrte, nicht nur das Wetter stimmte, sondern es gab auch RĂŒckenwind. So beschloss ich noch ein StĂŒck weiterzufahren und bin schlieĂlich bis Mauthausen gekommen. Hier unweit von Mauthausen befand sich unter den Nazis von 1938 bis 1945 das gröĂte Konzentrationslager in Ăsterreich. Es hat damit etwa die gleiche Bedeutung wie Buchenwald, Oranienburg und Dachau in Deutschland. Ich will der GedenkstĂ€tte morgen einen Besuch abstatten, ob ich tatsĂ€chlich hineingehe weiĂ ich allerdings noch nicht.
Ja, es war wirklich ein sehr schöner Tag zum Fahrradfahren. Obwohl das Wetter wechselhaft mit eher zahlreichen Schauern prognostiziert war, habe ich nur einige Tropfen abbekommen. Eine Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 17 km/h habe ich auf solchen Touren auch noch nicht geschafft. Insofern beschlieĂe ich den Tag rundum zufrieden!
Tagesdaten: 118,48 km/07:00 Std. Fz/16,90 km/h/171 Hm aufwÀrts/209 Hm abwÀrts
Na, hat doch etwas lĂ€nger gedauert mit den Fotos. Hatte mit dem WLAN in Ăsterreich Probleme.
- Ausfahrt aus Passau: Die Veste Niederhaus
- Beginn des Naturschutzgebietes Donauleiten
- Schloss Obernzell. War die Nebenresidenz der Passauer Bischöfe
- … und noch ein Drachentötet
- Fels in der Donau bei Jochenstein
- … und ein Heiliger steht auch da drauf
- An der Grenze zu Ăsterreicgh
- Donaunixe Isa. Möchte sie etwas verbergen?
- Nein, wohl doch nicht.
- ObstbÀume
- An der Schlögener Schleife
- Ich passiere die Schleife mit einer LÀngsfÀhre, weil der Radweg davor endet.
- Das ist der Donaubus an der Schlögener Schleife
- Blick nach Inzell
- Donauhausbootidylle
- Der Kornspeicher nahe ObermĂŒhl aus dem >Jahre 1618 diente lange als Zollstation
- Schloss Neuhaus
- Noch einmal brauche ich einen Bus
- … und er ist gar nicht begeistert, dass er nur mich fahren muss.
- Blick auf Aschach
- Blick auf das Schloss in Linz
- Blick zurĂŒck nach Linz