41. Tag: 13.05.2017 Passau – Mauthausen

Nach dem auch heute wieder sehr guten FrĂŒhstĂŒck packe ich meine Sachen zusammen und verlasse den Wilden Mann gegen 9.30 Uhr. Ich habe mir fĂŒr heute kein Ziel vorgenommen. Grob peile ich natĂŒrlich Linz an. Von Passau an muss man sich erst einmal entscheiden, ob man das Nordufer, also links der Donau, oder das SĂŒdufer, also rechts der Donau weiterfĂ€hrt. Ich entscheide mich fĂŒr das Nordufer, nicht etwa, weil man hier noch knapp 25 Kilometer auf deutschem Boden fĂ€hrt, wĂ€hrend man auf dem SĂŒdufer schon kurz hinter Passau die Grenze nach Österreich passiert, sondern, weil der Weg am Nordufer einfach besser sein soll und nicht ĂŒber so viele dicht befahrene Straßen fĂŒhrt. Und der Tag wird es erweisen. Die Strecke ist phantastisch. Eigentlich fahre ich nur ĂŒber asphaltierte Wege, die meistens direkt an der Donau entlangfĂŒhren. Die Österreicher haben nĂ€mlich die sogenannten Treppelwege, die bei uns Treidelpfade heißen, also die Wege die angelegt wurden, um Schiffe aufwĂ€rts zu ziehen, asphaltiert und als Radwege ausgewiesen.

Hinter Passau verengt sich das Donautal. Hier hat sich die Donau in das Gestein des auslaufenden Bayerischen Waldes hineingefrĂ€st, so dass an beiden Ufern sich steile HĂ€nge mit Laub- und MischwĂ€ldern gebildet haben. Linksrheinisch, also auf meiner Strecke, erstreckt sich bis zur Landesgrenze das Naturschutzgebiet Donauleiten. Sein Charakteristikum wird so zusammengefasst, dass es sich durch das Nebeneinander von charakteristischen Berglandbewohnern und wĂ€rmeliebenden „SĂŒdlĂ€ndern“ auszeichnet. Ich habe davon in der Flora und Fauna wenig gesehen, obwohl es mir die aus SĂŒdeuropa stammenden Smaragdeidechsen und die als grĂ¶ĂŸte und schönste der heimische Schlange geltende Äskulapnatter schon angetan hĂ€tte.

Auch hinter der Grenze bei Jochenstein Ă€ndert sich das Tal wenig. Auf der Nordseite reicht es gerade fĂŒr den Radweg, auf der SĂŒdseite fĂŒr eine Straße. An manchen Stellen wie der visuell eindrucksvollen Schlögener Schleife fĂŒhrt auch der Radweg nicht mehr weiter und man muss entweder die Seite mit der FĂ€hre wechseln oder mit einer sogenannten LĂ€ngsfĂ€hre so weit fahren bis der Radweg wieder beginnt. Ich gönne mir Letzteres. Hinter dem Kraftwerk Aschach weitet sich das Donautal wieder und bis Ottensheim fĂŒhrt es durch eine weite Ebene mit landwirtschaftlicher Bebauung. Hier hat man aber auch mit wirtschaftlich recht unbedeutenden Wirtschaftszweigen wie Perlfischen und Goldwaschen sein GlĂŒck versucht. Die Ergebnisse sollen aber ausgesprochen bescheiden gewesen sein. Immerhin verweist noch der Ortsname Goldwörth auf diese Versuche.

Ab Ottensheim wird es dann bis Linz wieder enger. Da ich heute fast einen DĂŒsentrieb verspĂŒrte, nicht nur das Wetter stimmte, sondern es gab auch RĂŒckenwind. So beschloss ich noch ein StĂŒck weiterzufahren und bin schließlich bis Mauthausen gekommen. Hier unweit von Mauthausen befand sich unter den Nazis von 1938 bis 1945 das grĂ¶ĂŸte Konzentrationslager in Österreich. Es hat damit etwa die gleiche Bedeutung wie Buchenwald, Oranienburg und Dachau in Deutschland. Ich will der GedenkstĂ€tte morgen einen Besuch abstatten, ob ich tatsĂ€chlich hineingehe weiß ich allerdings noch nicht.

Ja, es war wirklich ein sehr schöner Tag zum Fahrradfahren. Obwohl das Wetter wechselhaft mit eher zahlreichen Schauern prognostiziert war, habe ich nur einige Tropfen abbekommen. Eine Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 17 km/h habe ich auf solchen Touren auch noch nicht geschafft. Insofern beschließe ich den Tag rundum zufrieden!

Tagesdaten: 118,48 km/07:00 Std. Fz/16,90 km/h/171 Hm aufwÀrts/209 Hm abwÀrts

Na, hat doch etwas lĂ€nger gedauert mit den Fotos. Hatte mit dem WLAN in Österreich Probleme.

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