Wieder steigen die Temperaturen über 30°. Beim Frühstück kommen wir noch ins Gespräch mit dem Besitzer. Er scheint die Corona-Krise ganz gut überstanden zu haben, hat er doch neben dem Hotel und Gasthof noch ein weiteres Standbein, nämlich die Schulspeisungen in der Gegend und auch die Produktion von Fertiggerichten, die seinen Gästen besonders gut geschmeckt haben. Er macht noch einmal deutlich, wozu Unternehmer auch im positiven Sinne fähig sind und was uns in unserer Verwaltung so schmerzlich fehlt. Nach dem ausgezeichneten Frühstück im Hirschen machen wir uns auf den Weg. In Ostrach gibt es heute keine Möglichkeit, sich testen zu lassen: So verschieben wir das. Wir fahren durch den Linzgau, eine flachwellige Hügellandschaft. In Pfullendorf machen wir Station. Pfullendorf ist auch eine Station auf der Deutschen Fachwerkstraße. Der Ort verdankt seine Stadtrechte Friedrich II., der sie ihr 1220 verlieh und deshalb hier auch mit einem Denkmal gewürdigt wird. Nach Pfullendorf geht es hinunter an den Bodensee, den wir in Überlingen erreichen. Hier finden wir auch wieder eine Testmöglichkeit direkt im Zentrum; auch hier leider keine Möglichkeit, sich das Testergebnis elektronisch zustellen zu lassen. Bei manchen Testzentren haben wir den Eindruck, dass hier junge Menschen, vielleicht Studenten, eine Möglichkeit gefunden haben, erste Erfahrungen mit einer Selbständigkeit zu machen. Warum auch nicht. Aber manche Testzentren wirken schon wie Startup Unternehmen, deren Professionalität noch ausbaufähig ist. Aber selbst wenn es so ist, fände ich es durchaus positiv, wenn junge Menschen hier eine Möglichkeit gefunden hätten, sich zu auszuprobieren.
Unser Weg führt uns dann am Bodensee entlang bis nach Meersburg. Wir verharren auf der Strecke nicht allzu lang, weil wir hier ja noch einmal vorbeikommen werden. In Meersburg setzen wir mit der Fähre nach Konstanz über. Die Fahrt dauert lediglich 15 Minuten. Von dort geht es dann in das unweit entfernt gelegene Hotel Goldener Sternen, wo wir von einer über 80 jährigen Dame jugoslawischer Herkunft, wie sie uns erzählt, freundlich empfangen werden, die nach wie vor die Chefin des Hauses zu sein scheint. Sie ist übrigens die erste, die einen Test verlangt. Allerdings nur von Heidrun. Wahrscheinlich sehe ich so alt aus, dass sie meint, ich sei ohnehin schon geimpft. Zur Begrüßung bekommen wir noch eine Piccolo-Flasche Prosecco und auf unsere Bitte hin ein Zimmer nach hinten raus, wo wenig Sonne und Lärm eindringen. Es ist aber offensichtlich auch das spartanischste Zimmer des Hauses, was auch nicht im offiziellen Angebot erscheint. Am Abend entdecken wir gleich schräg gegenüber auf dem Botanplatz das Restaurant Tolle Knolle mit einem großen Freisitz, wo wir geschützt durch breite Schirme einkehren und es uns mit einigen Weinschorlen und einem Salat Tolle Knolle und einem Tessiner Reibekuchen gut schmecken lassen.
Tagesstrecke: 57,36 Km
- Verabschiedung von den Störchen in Ostrach
- Eine weitere Station auf der Deutschen Fachwerkstraße ist Pfullendorf
- Das Rathaus
- Der Stadtbrunnen
- Denkmals Friedrichs II., der 1220 der Ortschaft die Stadtrechte verlieh
- Blick in die Altstadt
- Die Stadtpfarrkirche St. Jakob wurde 1480/81 als gotische Pfeilerbasilika. errichtet
- Die Innengestaltung aus den Jahren um 1750 fand dann im regionstypischen prunkvollen Barock statt
- Hier der Namensgeber St. Jakobus vor der Kirche
- Wir fahren hier nun durch den Linzgau zum Bodensee hinunter
- Ankunft in Überlingen am Bodensee
- Wieder ein sehr markantes Denkmal, diesmal als Brunnen. Er trägt den Namen Bodenseereiter-Brunnen und ist wie schon der Esel in Biberach von Peter Lenk. Langsam entwickle ich Interesse für den Künstler, der offensichtlich regional recht aktiv ist. Die Frauengestalten des Brunnens sollen seine Schwiegermutter, seine Frau und seine Tochter darstellen. Nicht sehr schmeichelhaft😜. Der Reiter soll der Schriftsteller Martin Walser sein wie ich später heraus bekomme. Das muss ich mir beim nächsten Besuch sicher noch einmal genauer anschauen.
- Das Rathaus von Überlingen
- Das St.-Nikolaus-Münster in Überlingen aus dem 14 Jhd.
- Innen mal kein Barock.
- Der Hochaltar von Jörg Zürn aus den Jahren 1613-1616 gilt als Meisterwerk der Schnitzkunst des Manierismus
- Die Wand über dem Chorbogen ist mit einem riesigen Fresko bemalt, das das Jüngste Gericht darstellt.
- Auf dem Weg nach Meersburg, Blick zum Kloster Birnau
- Mit der Fähre über den Bodensee nach Konstanz
- Mit der Fähre über den Bodensee. Blick zurück auf Meersburg
- Das Zeppelin-Denkmal im Konstanzer Hafen
- Es wurde 1920 zum Gedenken an Graf Zeppelin (1838-1917) errichtet, der in Konstanz geboren wurde. Die Figur stellt aber nicht Graf Zeppelin dar, sondern die Sagengestalt Wieland den Schmied
- Die Imperia ist eine Statue im Hafen von Konstanz am Bodensee, auch sie entworfen und ausgeführt von Peter Lenk. Die 1993 aufgestellte Figur ist aus Beton gegossen, neun Meter hoch, 18 Tonnen schwer und dreht sich mit Hilfe eines Rundtisches innerhalb von vier Minuten einmal um die eigene Achse. In ihrem Sockel ist eine Pegelmessstation integriert, die von einem begehbaren Steg umgeben ist.
- Die Statue einer vollbusigen Kurtisane trägt auf ihren Händen zwei nachte Männlein, die die weltliche und geistliche Macht darstellen. Der Künstler spielt damit auf das Konzil von Konstanz von 1414 bis 1418 an, an dem über 700 Prostituierte ihre Dienste anboten und viele Würdenträger zum Spielball der Kurtisanen wurden. Die Figur ist vermutlich das weltgrößte Kurtisanen-Denkmal
- Das Konstanzer Münster Unserer Lieben Frau, in dem auch das Konstanzer Konzil tagte