Nun ist das verlängerte Wochenende in Leipzig schon wieder vorbei. Es ist zwar sehr schön sich auch während so einer Tour gelegentlich mal zu sehen und die Freude ist immer groß. Aber es heißt dann auch immer wieder Abschied nehmen, was nicht immer einfach ist und es heißt auch, sich wieder völlig umzustellen. Ansonsten war das Wochenende auch etwas kostenintensiv. Ein neuer Fotoapparat musste her, weil der alte doch zunehmend unzuverlässiger wurde. Ich bin beim gleichen Modell geblieben, dass ich nun für etwa die Hälfte des Preises bekam wie beim ersten Mal. Dann habe ich mich für eine neue Regenhose entschieden, weil die alte schon etwas verschlissen und auch unpraktisch war. Auch ein Paar neue Halbschuhe, die etwas luftiger sind als die Wanderschuhe, die ich bisher trug, habe ich noch erstanden.

So gerüstet fahre ich heute mit dem Zug zurück nach Ingolstadt und wen wundert’s: ich werde mit Regen empfangen. Mit dem Bus geht es zum Radhaus und ich bekomme mein überholtes Fahrrad zurück. Es fährt sich nun wieder besser, insbesondere die Pedale fühlen sich geschmeidiger an und auch die Bremsen sind wieder gut eingestellt. Das Fahrrad ist gereinigt, aber das wird bei dem Wetter nicht lange vorhalten. Dann mache ich mich auf den Weg zu Silke und Marco Eckert, bei denen ich mein Gepäck zwischengelagert habe. Leider verfahre ich mich in Ingolstadt und komme daher mit zwei Kilometern Umweg und ziemlich durchnässt an. Silke bietet mir erst einmal einen Kaffee an, den ich nur zu gerne annehme. Dann mache ich mich dran, mein Gepäck wieder zu ordnen. Ich danke auch von hier aus noch mal Silke und Marco für ihre Gastfreundschaft und die angenehmen Begegnungen. Insbesondere Marco kann wohl nur schwer verstehen, dass es mich trotz des Wetters weiterzieht.

Mein Ziel für heute ist lediglich das Städtchen Vohburg, das etwa 15 Kilometer donauabwärts liegt. Das Städtchen hat eine ziemlich bewegte Geschichte im Mittelalter. Mehrfach wechselten die Besitzer der Burg, wurde sie zerstört und wiederaufgebaut. Eines der wichtigsten Ereignisse ist wohl die Hochzeit von Elisabeth von Bayern mit dem römisch-deutschen König Konrad IV. 1246 in Vohburg. Aber auch Prinz Eugen verbrachte 1704 hier einige Zeit im Spanischen Erbfolgekrieg, nachdem die österreichischen Truppen Vohburg erobert und geplündert hatten. Schließlich übernachtete 1809 auch Napoleon für eine Nacht im Schloss auf dem Burgberg.

Wirtschaftliche Bedeutung hat die Stadt heute durch eine Erdölraffinerie, ein Dampfkraftwerk und eine Versuchsgasturbine. Sehenswert sind der Burgberg mit der ihn noch heute umgebenden Befestigung. Auf dem Burgberg thront die Stadtpfarrkirche St. Peter. Das Rathaus, das aus der säkularisierten ehemalige Kirche St. Andreas hervorgegangen ist und die Kirche St. Anton auf dem Marktplatz prägen das Bild des Marktplatzes und der Innenstadt. Sehenswert sind auch einige Stadttore und einzelne Häuser.

Abgestiegen bin ich im Gasthof Stöttner Bräu in einem sehr ordentlichen Zimmer. Auch das Essen im Lokal ist sehr ordentlich. Ich mache dann noch einen kleinen Abendspaziergang um den Burgbereg, bevor ich mich auf mein Zimmer begebe.

Tagesdaten: 32,94 km/02:16 Std. Fz/14,48 km/h/94 Hm aufwärts/81 hm abwärts

Ein Kommentar

  • Werner Hempel sagt:

    Lieber Herr Kohl,
    Ich bin immer noch ein treuer Leser Ihrer Etappenberiche. Bezüglich der Gestaltung (Bilder im unmittelbaren Anschluss an die Darstellung) kann ich keinen so großen Unterschied feststellen. Für mich ist es so oder so interessant und lehrreich, zumal Sie Ihre Bilder mit den fotografierten Objekten versehen.
    Bewundernswert finde ich Ihre Motivationsfahigkeit sich bei jedem Wetter auf das Fahrrad zu setzen.
    Wie macht man das? Da kann ich bestimmt noch viel von Ihnen lernen.
    So, jetzt genug der Komplimente und Schmeicheleien.
    Mit dem neuen Fotoapparat werden die Bilder wahrscheinlich noch besser und mit dem überholten Velo die Etappen noch leichter.
    Auf jeden Fall drücke ich Ihnen die Daumen über die vor Ihnen liegenden 2500 km.
    Und lassen Sie auch zukünftig den Fachmann oder die Fachfrau an Ihr Arbeitsgerät.
    Ich glaube das Fahren liegt Ihnen mehr als das Schrauben.
    Freue mich auf weitere informative Unterhaltung und grüße Sie herzlich aus der sonnigen Toscana
    Werner Hempel

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