29. Tag: 27.04.2017 Sigmaringen – Ehingen

Der Tag wird wettermäßig nicht besser als der gestrige. Der Schnee ist in Regen übergegangen. Das ist bei Tageshöchsttemperaturen von 3 Grad auch nicht angenehmer.  Es sind auch keine Regenschauer, sondern es ist ein Dauerregen, der da vom Himmel kommt; nicht stark aber kontinuierlich und das den ganzen Tag. Schon das hat meine Motivation heute Morgen, mich aufs Fahrrad zu setzen, erheblich beeinträchtigt. Dazu kommt, dass mir die gestrigen 90 Kilometer mit den Steigungen und den Wetterumständen doch noch ganz schön in den Knochen hängt und ich auch nicht sonderlich gut geschlafen habe.

Gegen 10 Uhr mache ich mich dann sehr mühsam und gequält auf den Weg. Zunächst schaue ich mir noch einige Gebäude in Sigmaringen an. Das Rathaus steht erfreulicherweise genau neben dem Gasthaus Traube, in dem ich abgestiegen bin. Dann ist aber das Schloss ein Muss! Also suche ich mir am Ufer der Donau einen Platz, von dem aus ich das Schloss am besten fotografieren kann. Schloss Sigmaringen ist eines der größten Stadtschlösser in Deutschland. Es ist ein Hohenzollern Schloss. Sigmaringen ist durch eine gleichnamige Hohenzollernlinie geprägt. Sie brauen zwar kein Bier, sind aber bis heute noch emsige Unternehmer. In der Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern, die ihren Hauptsitz in Sigmaringen hat, ist nach der Bundeswehr der größte Arbeitgeber in der Region. Sie gliedert sich dabei in fünf Wirtschaftsbereich wie Immobilien, Bau- und Möbelschreinerei, Tourismus, Forstwirtschaft und Investment. So gibt es auch eine eigene Bahnlinie, die Hohenzollerische Landesbahn.

Die Fahrt ist heute relativ langweilig, auch wenn ich noch einige Zeit mit mir kämpfe. Es setzt an solchen Tagen schon eine gewisse Willensstärke voraus, weiter das Fahrrad zu benutzen, obwohl gleich nebenan einer wunderbaren Bahnlinie entlangführt. Es liegen aber weder spektakuläre Sehenswürdigkeiten am Weg , noch gibt es zunächst viele Steigungen. Lediglich zwischen Blechingen und Rottenacker gibt es einige, zum Teil auch sehr heftige Steigungen. Der Donauradweg ist weiterhin nahezu unbefahren. Als ich mittags eine kleine Pause einlege, um mein gestern aus dem Gasthof mitgenommenes Panini zu vertilgen kommt aber ein schweizer bei mir an und will wissen, was ich so tue usw. Er will in diesem Jahr den Donauradweg bis Budapest machen. Etwas später kommen auch die beiden Schweizerinnen, die ich gestern beim Abendessen kennengelernt habe, dazu.

Wir schnacken ein wenig und setzen dann die Tour gemeinsam fort bis Riedlingen, weil dort die beiden Schweizerinnen mit dem Zug zurück oder andere Touren vorbereitet haben. Guido der Schweizer aus Bern, der in Riedlingen erst einmal einkehren will, holt mich dann 30 Kilometer weiter kurz vor meinem Ziel ein und so machen wir noch einige Kilometer zusammen. Sowohl die Schweizerinnen als auch Guido fahren einen schnelleren Schnitt als ich. So ist mir das Ganze etwas peinlich, weil ich sie eigentlich nur aufhalte.

Der Kreis Sigmaringen scheint vom gestrigen Schneeeinbruch besonders betroffen worden zu sein. Es gibt viele umgestürzte Bäume, die teilweise noch nicht geräumt worden sind. Offensichtlich ist hier mehr Schnee gefallen. So steht es auch in der hiesigen Lokalzeitung, die mir Google, ohne danach gefragt zu haben, auf seiner Seite zur Verfügung stellt. Google kennt mich halt und vor allem meine Interessen. Das zu verfolgen ist auch immer wieder ganz spannend.

Tagesdaten: 73,10 Km/05:54:52 Std. Fz/12,36 km/h/362 Hm aufwärts/421 Hm abwärts

3 Kommentare

  • Iris Pohle sagt:

    Hallo Wolfgang. Heidrun hat mir wie versprochen den Link zu deiner Seite geschickt. Ich muss sagen – Respekt das du das so schaffst! Dein Tagebuch mit den vielen Info’s und den tollen Bildern ist echt Spitze! Ich wünsche dir weiterhin eine pannenfreie Fahrt und hoffentlich auch bald besseres Wetter. Liebe Grüße Iris

  • sylvia sagt:

    Hallo wolfgang, ich hoffe du hattest heute etwas weniger mit erschoepfung & motivationsschwierigkeiten zu kaempfen & hast dich kurz von der sonne kitzeln lassen! Endlich sieht man wieder farben an der donau!! Wir trafen guido beim mittagessen. Schoen seid ihr euch nochmals begegnet. Lass dich nicht stressen von den ‚rennfahrern‘, die sind nur so schnell weil der urlaub zu kurz ist fuer die lange reise. Die schweizerinnen machen auch nicht mehr als 10 km/h… weiterhin gute reise & pass auf dich auf. Gruesse von den schweizerinnen :o).

    • Wolfgang Kohl sagt:

      Hallo Sylvia, danke für die aufmunternden Worte. Wo habt Ihr denn heute Sonne gesehen? Bei mir lugte sie erst am späten Nachmittag mal kurz heraus. Euch auch noch eine Gute Reise! Guido schrieb mir gerade aus Donauwörth. Er hat heute offensichtlich wieder viele Kilometer gefressen! Herzliche Grüße Wolfgang

Schreibe eine Antwort auf Wolfgang Kohl Antwort abbrechen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.