Heute bleibe ich noch in meinem Quartier in Donaueschingen. Ich möchte hoch zur Bregquelle fahren. Eigentlich möchte ich auch noch die Brigachquelle besuchen. Das mache ich aber vom Wetter abhängig. Da ich dazu tendiere, dass eigentlich ganz klar die Quelle der Breg der Donauursprung ist und nicht die Quelle eines Bachs in irgendwelchen Fürstengärten, ist es für mich nur recht und billig zu dieser Quelle hochzufahren und hier sozusagen den Ausgangspunkt für meine Tour entlang der Donau zu nehmen. Bestreiten tut es letztlich auch kaum jemand ernsthaft, dass eigentlich die Bregquelle der Ursprung der Donau ist.
Das Wetter sieht morgens noch ganz gut aus. Der Himmel ist zwar wolkenverhangen. Die Wolken sehen aber noch recht harmlos aus. Also mache ich mich auf den Weg. Der Weg führ über weite Strecken auf nicht asphaltierten aber festen und mit feinem Kies belegten Wegen. Es ist wohl teilweise die alte Bahtrasse der Verbindung Donaueschingen Furtwangen. Es geht sanft bergauf, so dass man die Steigungen ohne Weiteres mit dem Rad und leichtem Gepäck bewältigt. Das geht so bis Furtwangen. Die Bregquelle liegt aber noch 7 Kilometer hinter Furtwangen auf den Höhen des Schwarzwaldes. Auch die ersten 5 Kilometer sind noch auf dem Rad sitzend zu bewältigen. Hier ist auch hilfreich, dass es über asphaltierte Straße geht. Die letzten zwei Kilometer haben es dann in sich. Mit Steigungen von 8 bis 12 Prozent fahre ich auch mit leichtem Gepäck keine 2 Kilometer. So ist schieben angesagt, was natürlich Zeit frisst. Für die zwei Kilometer brauche ich etwa eine halbe Stunde. Aber dann bin ich, nach einer Strecke von fast 40 Kilometern, oben auf etwa 1080 Metern und stehe an der Bregquelle. Sie befindet sich nur etwa 100 Meter von der Wasserscheide zum Rhein und damit der Wasserscheide zwischen Nordsee und Schwarzem Meer. Wie relativ dies freilich ist wird einem klar, wenn man sich vergegenwärtigt, dass ein Teil des Donauwassers in unterirdischen Karsthöhlen versickert und auf diese Weise doch seinen Weg in den Rhein findet.
Die Quelle ist recht schön angelegt, wenn auch erheblich weniger aufwändig als die Donauquelle in Donaueschingen. Ich verweile eine Viertelstunde, schaue mir die verschiedenen Tafeln an und kann feststellen, dass man hier doch viel substantiierter an die Donauquelle und ihre Bedeutung geht als in Donaueschingen.
Nachdem ich mein Brötchen verzehrt habe und mit Apfelschorle meinen Durst lösche, mache ich mich auf den Weg zurück. Die Rückfahrt nach Furtwangen, für die ich hinzu über eine Stunde brauchte, bewältige ich nun in 20 Minuten. Weiter geht es im beachtlichen Tempo nach Vöhringen. Auch wenn die Abfahrten nicht sonderlich steil sind, kann man hier doch Tempo machen. Der Wind hilft auch, denn er kommt jetzt von hinten. Da er mit 30 km/h doch recht stark ist, was ich bei der Auffahrt gelegentlich leidvoll spüren musste, kommt mir das bei der Rückfahrt zugute. Als ich in Vöhrenbach am Abzweig zur Brigach stehe beginnt der lang angekündigte Regen. Das führt nach einem Blick auf die vom Regen-App dargestellten Perspektiven zu der schnellen Entscheidung, die Brigach links liegen zu lassen und möglichst schnell mein Quartier anzusteuern. Noch liegen aber fast 30 Kilometer vor mir. So radle ich los und es regnet sich weiter ein, nicht sehr heftig aber dauerhaft und der Regen lässt einen dann doch nach gewisser Zeit eine zunehmende Kälte empfinden. Gegen 16:30 Uhr habe ich es dann geschafft. Da mein Zimmer über eine Badewanne verfügt, nehme ich zum ersten Mal seit langem ein heißes Bad und wärme mich so wieder auf. Dennoch freu ich mich, dass ich die Bregquelle geschafft habe. Erstaunt bin ich nur darüber, dass es lediglich 649 Höhenmeter waren, die ich heute bewältigt habe. Weniger sogar als gestern und meinen Rekord von 1002 Höhenmetern auf der Tour nach Zell an der Saale werde ich wohl nicht mehr brechen. Hier zeigt sich aber, dass ein kontinuierlicher Anstieg weit weniger Höhenmeter bringt als ein ständiges Hügelhüpfen.
Tagesdaten: 78,51 km/06:25:28 Std. Fz/12,22 km/h/649 Hm aufwärts/665 Hm abwärts