Zunächst schlafe ich heute mal richtig aus. Das geht bis 8 Uhr und dann wird erst einmal ohne Aufbruchdruck gefrühstückt. Den weiteren Vormittag schreibe ich meinen Bericht von gestern und merke, dass es am Morgen doch schneller geht als am Abend nach einer Tour. Dann gegen Mittag mache ich mich auf Erkundungstour in Imatra. Wieder ist ein sonniger und heißer Tag. Die Temperaturen klettern auf 30 Grad. Inzwischen habe ich mich auch mit den Sehenswürdigkeiten von Imatra vertraut gemacht. Es sind nicht viele. Imatra ist eine Stadt von etwa 27 Tsd. Einwohnern. Ein eigentliches Stadtzentrum gibt es nicht, weil Imatra aus drei Orten gebildet wurde. Das sind Mansikkala, Imatrankoski und Vuoksenniska. Sie alle haben noch ihren Ortskern. Dabei bildet Mansikkala das Verwaltungszentrum, während Imatrankoski das kommerzielle Zentrum ist.

Die bedeutendste Sehenswürdigkeit ist sicher der Imatrafall. Er soll schon Katharina die Große fasziniert haben und ist seitdem ein Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt. Um 1900 entwickelte sich Imatra zu einem beliebten Reiseziel der Sankt Petersburger Oberschicht. Auch mit der Fertigstellung der Bahnstrecke nach Sankt Petersburg im Jahre 1892 und der Fertigstellung  des luxuriösen Jugendstilhotels Valtionhotelli im Jahre 1903 erlebte der Tourismus einen deutlichen Aufschwung.

Der Imatrafall ist dadurch entstanden, dass hier der Fluss Vuoksi auf einer Länge von 500 Metern in einer engen Granitschlucht etwa 18 Meter tief fällt. Seit 1929 hat man das Erlebnis des Wasserfalls aber nur noch selten, weil seitdem der Wasserfall zur Stromerzeugung genutzt und das Wasser umgeleitet wird. Nur zu bestimmten Zeiten werden die Schleusen geöffnet und das alte Flussbett geflutet. Ich habe leider keine Flutung mitbekommen und auch nicht herausgefunden, wann eine solche stattfindet. Allerdings ist die Schlucht auch ohne Flutung imponierend. Offensichtlich hat sie auch viele Suizidgewillte angezogen. Das Jugendstilhotel Valtionhotelli steht direkt am Imatrafall. Hier konnten die Touristen zumindesten für über zwanzig Jahre, den Imatrafall in vollen Zügen genießen. Angesichts des Lärms, den ein solcher Wasserfall gewöhnlich verursacht, ist es schon verwunderlich, dass das Hotel direkt daneben erbaut wurde.

Eine weitere Sehenswürdigkeit in Imatra ist die Kirche von Vuoksenniska, die nach den Plänern von Alvar Aalto 1957-59 errichtet wurde und damit zu einem Spätwerk des berühmten finnischen Architekten wurde. Der Bau stellt eine Abkehr vom strengen rechtwinkligen Funktionalismus dar, die Aaltos Bauten der Vorkriegszeit prägten. Da die Kirche am anderen Ende von Imatra steht, musste ich etwa 12 Kilometer mit dem Fahrrad hinfahren. Leider war die Kirche, wenn ich recht verstanden habe, wegen Restaurierungsarbeiten im Inneren geschlossen. So konnte ich sie nur von außen betrachten.

Nach meiner Rückkehr war mir nach Laufen zu Mute und so ging ich noch einmal durch „meinen Stadteil“ Imantrankoski und machte insbesondere einen Spaziergang entlang beider Seiten der Schlucht. Danach gönnte ich mir in einem italienischen Restaurant eine Pizza und begab mich wieder in mein Quartier.

Tagesdaten: 23,77 Km; 01:53:18 Std. Fz.; 12,59 Km/h; 103 Hm

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