24. Tag: (1. April 2024) – Von Cherbourg nach Saint-Vaast-la Hougue/Quettehou

Tagesstrecke: 57,04 Km; 11,07 Km/h; 360 Hm

Heute geht es nun wieder weiter. Nachdem ich meine Unterkunft aufgeräumt habe, mache ich mich gegen 9:30 Uhr auf den Weg. Der Weg hat wenig zu bieten. Zunächst geht es in und durch eine Hügellandschaft. Dazu muss ich erst mal, nachdem ich aus Cherbourg raus bin, innerhalb eines Kilometers 100 Hm bewältigen. Es ging erstaunlicherweise ohne das Fahrrad zu schieben. Die Geschwindigkeit lag aber etwa bei 5 bis 6 Km/h. Nach der Hügellandschaft komme ich in die Ebene am Meer, die ich dann bis Saint-Vaast-la-Hougue fahre. Während in den Hügeln überwiegend Weidewirtschaft war, ist es in der Ebene nun der Gemüseanbau, der vorherrscht. Hier bläst mir dann der Wind auch recht störend entgegen. Ich bin überrascht, dass zur Zeit geerntet wird und sehe auch das verschiedene Kohlsorten sich im Reifungsprozess befinden. Das erstaunt mich, weil ich nie gedacht hätte, dass man Gemüse bereits im März/April ernten kann. Allerdings bin ich diesbezüglich auch ein völliger Ignorant.

An sonstigen Highlights könnte ich eigentlich sagen: Gab es nicht. Erwähnenswert sind aber zumindest das Schloss Les Ravalet und das Städtchen Saint-Vaast-la-Hougue. Das Schloss ist ein recht sehenswerter Renaissancebau, der in der Mitte des 16. Jhdt. errichtet wurde. Sehenswert soll auch der Renaissance-Park mit Wassergräben und zwei Teichen und einer Höhle sein. Auf einen Spaziergang habe ich allerdings verzichtet. Das Schloss hatte wechselnde Besitzer. Heute gehört es der Stadt Cherbourg, die es 1935 erworben hat. Im Ersten Weltkrieg dienten die Gebäude als Lazarett. Während des Zweiten Weltkrieges war es von der deutschen Armee und nach der Befreiung von amerikanischer Truppen besetzt.

Eine gewisse Bedeutung hat auch Saint-Vaast-la-Hougue durch seinen Hafen. Der Hafen wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts ausgebaut. Heute gibt es neben dem ursprünglichen Fischereihafen auch den 1980 eröffneten Yachthafen. Boote können den Hafen allerdings nur bei Flut anfahren. Am Südrand des Orts befindet sich das 1694 von Benjamin de Combes (ca. 1649–1710), einem Schüler Vaubans, erbaute Fort de la Hougue, dass noch heute ein Militärstützpunkt ist, der nur an wenigen Tagen im Jahre zu Besichtigungen der Öffentlichkeit zugänglich ist. Ich mache einen kurzen Abstecher dahin.

Damit bin ich schon am Ende meines heutigen Berichts. Mein Quartier nehme ich heute in einer privaten Unterkunft in dem Ort Quettehou nur drei Kilometer entfernt von Saint-Vaast-la-Hougue, wo ich freundlich von Madame Christin empfangen werde, die mir auch für heute Abend zu einem fairen Preisa ein Menü angeboten hat, was ich natürlich nicht ablehnen kann, weil viele Gasthäuser und Restaurants nun heute am Ostermontag hier auf dem Land doch geschlossen haben.

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