Viel Neues gibt es auch heute nicht zu berichten. Auch heute war der Weg wieder das Ziel. Allerdings hatte ich heute nur eine Strecke von etwa 50 Kilometern vor mir. Nach einem etwas spartanischen Frühstück machte ich mich auf den Weg. Vor mir lagen erst einmal 6 Kilometer Steigung und sie sollte eine der höchsten an diesem Donauabschnitt sein. So fuhr ich mit etwas gemischten Gefühlen los. Der Anstieg war aber doch harmloser als ich ursprünglich befürchtet hatte. Steigungen von 3 bis 7 Prozent sind zu bewältigen und mehr wurden es nicht.

Ansonsten schaute ich mir heute die Gegend vielleicht etwas detaillierter an. So waren doch einige Gärten recht liebevoll gepflegt, bei einem sah ich sogar ein etwa 20 mal 20 Meter großes „Feld“ auf dem man vor dem Haus Wein angepflanzt hatte. Auch die Vorgärten waren in einige Dörfer recht liebevoll hergerichtet. Rote Tulpen und Osterglocken dominieren zur Zeit. In Lyubenovo war wohl gerade eine Art Subbotnik, weil mehrere weibliche Einwohner mit der Herrichtung der Vorgärten beschäftigt waren und sich dabei wohl auch gegenseitig unterstützten. Jas, es ist nun tatsächlich Frühling geworden und überall grünt und blüht es. Die Bäume sind zwar noch nicht alle belaubt, aber das Grün bricht unaufhaltsam aus und bekommt farblich in der Landschaft immer mehr die Oberhand. Inzwischen beginnt auch der Flieder zu blühen. Auch in der Landwirtschaft geht es voran. Die ersten Rapsfelder beginnen zu blühen und der sehr kräftige und wohl auch gute Boden vieler Felder wird für die Aussaat vorbereitet. Die Landwirtschaft scheint mir nach wie vor ein dominanter Wirtschaftszweig Bulgariens zu sein und hier wird auch mit modernstem Gerät gearbeitet. Bei der Größe der Felder ginge es wohl auch nicht anders.

Ansonsten will mich mein Navi wieder ganz merkwürdige Feldwege führen und auch die Karte möchte von der Straße abweichen. Da ich nicht unbedingt Wert darauf lege, am Kernkraftwerk Belene vorbeizufahren, bleibe ich wieder auf der Hauptstraße. Gegen 14 Uhr bin ich bereits in Svishtov, meinem heutigen Ziel. Die Einfahrt in die Stadt ist wieder einmal ernüchternd. Nichtsdestotrotz entdecke ich bei einem späteren Stadtbummel auch recht reizvolle Plätze. Die EU muss hier ziemlich investiert haben wie aus zahlreichen aufgestellten Finanzierungshinweisen ersichtlich ist. Ursprünglich war die Stadt eine römische Festung am Donaulimes. Ansonsten war Svishtov wohl eher Objekt als Subjekt der Geschichte. So wurde es sowohl von den Türken als auch von den Russen mehrfach zerstört oder erobert. Ansonsten markiert Svishtov noch den südlichsten Punkt des Donauverlaufs.

Mein heutiges Hotel, das den Namen der Stadt trägt, bietet mir nach meinen bisherigen Erfahrungen fast eine Luxusunterkunft, auch wenn wieder zwar eine Dusche aber keine Duschkabine vorhanden ist. Insofern freue ich mich auch nach meiner frühen Ankunft das Zimmer ausgiebig genießen zu können.

Tagesdaten: 52,26 km; 4:33:18 Std. Fz; 11,47 km/h; 358 Hm

Ein Kommentar

Schreibe eine Antwort

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.