13. Tag (16. Augsut 2019) Usedom – Kirchentour

Als ich am Montag in Benz und Mellingen war, habe ich in den beiden Kirchen immer größere Mengen eines kleinen etwa 25 seitigen Prospekts über die Kirche auf Usedom gesehen und natürlich mitgenommen, der sich als kleiner Inselkirchenführer versteht. Nun denke ich, dass es sicher auch mal ganz interessant ist, die Insel über ihre Kirchen zu erkunden. Einige Kirchen wie die in Benz und Mellenthin aber auch die in Peenemünde, Krummin und Karlshagen habe ich mir ja schon angeschaut. Dennoch bleibt noch viel zu sehen, sind es doch insgesamt wohl 20 Kirchen, die sich auf Usedom befinden. Heute beschließe ich nun, die noch verbliebenen Kirchen im nördlichen Teil der Insel zu besuchen. Die in Koserow ist leider verschlossen. Sonst habe ich aber Glück. Offensichtlich hat die evangelische Kirche beschlossen, sich mit ihren Kirchen in das touristische Programm von Usedom einzubringen. Ich habe den Eindruck, dass das ganz erfolgreich ist, denn vor und in den meisten dieser Kirchen bin ich offensichtlich nicht der einzige Besucher.

Mein erster Besuch gilt der katholischen Kirche St. Otto in Zinnowitz. Sie ist eine von lediglich zwei Katholischen Kirchen auf Usedom. Sie ist die Hauskapelle des gleichnamigen ehemaligen Kinderkurheims und der heutigen Begegnungsstätte für Familien und wurde 1916 baut. Sicher keine besondere Kirche, sondern eher ein Annex.

Neugotisch ist die evangelische Kirche in Zinnowitz, deren Grundstein 1896 gelegt wurde und für die seit 1870 von der Gemeinde Spenden gesammelt wurden, um der im 19 Jhd. durch die Entwicklung des Bäderwesens stark gewachsenen Gemeinde einen repräsentativen Kirchenbau zu ermöglichen. Ein Berliner Staatssekretär schenkte sogar den Baugrund.

Wie schon gesagt, fand ich die Kirche in Koserow verschlossen. Sie hat nicht jeden Tag geöffnet. Sie ist insofern interessant als sie die älteste Kirche an der Usedomer Außenküste ist. Sie stammt schon aus dem 13. Jhd. Der Turm ist aus dem 15. Jahrhundert. Alle anderen Kirchen an der Außenküste sind aus dem 19. bzw. 20. Jhd. und verdanken ihre Existenz der Besiedlung der Küste aufgrund des sich entwickelnden Bäderwesens.

Last but not least besuche ich noch die direkt am Achterwasser gelegene Kirche Netzelkow auf der Halbinsel Gnietz aus dem 15 Jhd. im typischen Architekturstil der Backsteingotik. Netzelkow war einst der Hauptort der Halbinsel, was man dem Ort heute wirklich nicht mehr ansieht. Auffälligstes Detail der Kirche ist sicher das neben dem Eingang aufgestellte Grabmal, des Christian Carl von Lepel (1668-1747), auf dem der Verblichene als lebensgroße Vollplastik auf seinem eigenen Sarg im wahrsten Sinne des Worts rummlümmelt. Bemerkenswert ist noch die Pfarrscheune nebenan. In ihr betreibt Elke Hannemann ein Café, einen Modesalon und es werden auch Zimmer vermietet. Das ganze macht einen etwas alternativen Eindruck. Ich genehmige mir einen Kaffee und esse ein Stück von dem hervorragenden selbstgebackenen Kuchen.

Abends ist in der Rehaklinik Grillfest. Heidrun hat für mich eine Gästekarte besorgt und so darf auch ich dran teilnehmen. Leider fällt das Outdoorgrillen ins Wasser, weil es regnet. So wird das ganze wieder zurück in das Klinikrestaurant verlegt. Bei Bratwurst, Steak und Kartoffelsalat lassen wir es uns natürlich dennoch schmecken.

Tagesdaten: 64,2 Km; 05:08:55 Stzd. Fz.; 12,47 Km/h; 147 Hm

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