Das Wetter meint es zunächst nicht gut mit uns. Der Vormittag ist verregnet. So fahren wir zunächst nach Pancoet in das Hyper U, ein Einkaufszentrum mit amerikanischen Dimensionen. Die benachbarte Tankstelle bietet das Super E 10 für 1,29 € an. Da können wir nicht wiederstehen, zumal der Tank schon zwei Drittel leer ist. Der Sprit hat in Frankreich sehr unterschiedliche Preise. Wir mussten auch schon für über 1,50 € tanken.
Inzwischen hat es aufgehört zu regnen, die Wolken reißen auf und die Sonne lässt immer häufiger die Landschaft erstrahlen. Kurz entschlossen fahren wir zum Cap Frehel, dem westlichen Teil der Cote d´Emeraude (Smaragdküste). Ununterbrochen braust hier die Brandung des Atlantiks gegen die bis zu 70 Meter hohen Klippen. Hier gibt es kein Wattenmeer, weil die Klippen natürlich auch steil in Meer hinabfallen. Dennoch kann man den gewaltigen Gezeitenunterschied von bis zu 18 Metern auch hier an der Farbe auf den Klippen erkennen. Bis dahin, wo das Wasser bei Flut hingelangt, ist der Felsen dunkler gezeichnet. Die Blicke auf die Klippen sind hier sehr beeindruckend. Nach Ansicht des Baedeker gehört Cap Frehel zu den landschaftlichen Höhepunkten der Bretagne. Bisher können wir das nicht widerlegen. Die Klippen sind angeblich ein Eldorado für Kormorane, Austernfischer, Eissturmvögel und Seetaucher, die hier ihre Nistplätze haben. Davon bekommen wir allerdings wenig mit. Wir wandern ein wenig die Klippen entlang. Die Tour zu dem 4,5 km entfernten Fort La Latte ist uns aber doch zu weit, zumal wir keine Getränke mithaben.
So fahren wir mit dem Auto zum Fort La Latte, eine mittelalterliche Festung, die auf einer schmalen Felseninsel direkt vor dem Festland thront und heute mit einer kleinen Brücke mit dem Festland verbunden ist. Die Festung diente dazu, die Schiffe aus St-Malo vor den Holländern und Engländern zu schützen – offensichtlich mit Erfolg. Wir verzichten auf den Besuch der Festung und machen stattdessen einen längeren Spaziergang entlang der Klippen. Sie sind nicht ganz so eindrucksvoll wie am Cap Frehel aber dennoch sehenswert und mit der Festung sieht es besonders malerisch aus.