Heute fahren wir nach St-Malo, einem weiteren Highlight jeder Reise in die Bretagne. Es ist aber im Wesentlichen die Geschichte, die St-Malo so berühmt gemacht hat, war es doch über die Jahrhunderte die Hauptstadt der Korsaren, also der Piraten des Königs. Allerdings erlangt sie dadurch auch Reichtum und Wohlstand, da sie auch einen Teil ihrer Beute nicht beim König abliefern, sondern behalten durften.

Den besten Eindruck von der Stadt erhält man bei einem Spaziergang über den Mauerring der Close Ville, der von allen Seiten von Wasser umgebenen Altstadt St-Malos. Er wurde im 18. Jahrhundert als Wehranlage errichtet. Auch St. Malo ist eine Stadt in grauen Granit. Interessant ist die Kathedrale St-Vincent. Obwohl St-Malo 1944 durch die alliierten Luftangriffe zu 80 % zerstört wurde, hat man es, anders als Le Havre im historisierenden Stil rekonstruiert. Die Bedeutung von St. Malo beruht wohl darauf, dass sie die bedeutendste Korsarenhochburg Frankreichs war. Korsaren waren letztlich Piraten im Auftrag des Staates bzw. des Königs.  St-Malo hat auch eine Reihe bedeutender Persönlichkeiten hervorgebracht. Da sind einmal die Korsaren wie Jaques Cartier, der Kanada entdeckte oder René Duguay-Trouin, der eigentlich Priester werden sollte, dann aber sich doch für eine andere Laufbahn entschied und zwischen 1689 und 1709 über 300 englische Handelsschiffe und 20 feindliche Kriegsschiffe kaperte. Schließlich eroberte er sogar 1711 Rio de Janeiro und gab es den Bewohnern erst nach Zahlung eines horrenden Lösegeldes zurück. Schließlich stammte auch der Schriftsteller und Diplomat Francois René de Chateaubriand aus St. Malo und liegt auch dort begraben.

Sehenswert ist in St-Malo noch das Grand Aquarium mit seinen unzähligen Fischbassins und einem Rundaquarium, indem die Haie die Besucher umkreisen. Spektakulär auch eine simulierte Fahrt mit einem U-Boot und eine fast echte Fahrt mit einem U-Boot durch ein Aquarium. Insgesamt lohnt das Grand Aquarium daher seinen doch recht hohen Eintrittspreis. Es ist ein Erlebnis.

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