48. Tag: 20.05.2017 Wien – Hainburg

Ein grauer Tag aber ein hervorragendes Frühstück im Arthotel ANA Katharina. Es ist kühl geworden und nach den schönen vergangenen Tagen drückt das etwas aufs Gemüt und an die 15 Grad muss man sich nach den 28 Grad von gestern auch erst einmal wieder gewöhnen. Aber was solls. Nach dem Frühstück, das ich etwas ausdehne, sattle ich meine sieben Sachen und fahre erst einmal zum nahegelegenen Aldi, um mich für das Wochenende mit den notwendigen Getränke- und Imbissvorräten zu versorgen. Dann geht es am Donaukanal entlang bis zur Urania, dann über den Donaukanal hinweg zum Prater. Von dort führt der Donauradweg zunächst mehrere Kilometer über die Praterhauptallee, bevor man dann über die Praterbrücke auf die linke Donauseite gelangt und von dort kilometerweit durch die Donauauen fährt. Diese sind auch als Nationalpark Donau-Auen inzwischen unter besonderen Schutz gestellt. Dabei führt der Weg auch über viele Kilometer schnurgerade auf dem Deich entlang. Die Landschaft ist eindrucksvoll mit einem teilweise mächtigen Baumbestand insbesondere von Pappeln, Erlen aber auch Eichen. Manchmal liegen tote Baumriesen in den Auen, manchmal leben sie aber auch noch und strecken ihre Äste bizarr in den Himmel. Viele Bäume sind mit Efeu bewachsen und auch viele Misteln haben sich wieder an den Bäumen eingenistet. Mein Fahrrad läuft übrigens wieder gut nach der Reparatur und ich hoffe, das hält nun auch an. Vielmehr kann ich ja nun nicht mehr erneuern!

Zwei Abstecher mache ich, zunächst nach Orth, wo das dortige Schloss das Nationalparkzentrum ist. Interessanter ist für mich dann der Abstecher nach Eckartsau und dem dortigen ehemaligen Jagdschloss. Hier verbrachte der letzte österreichische Kaiser Karl I. seine letzten Tage in Österreich, hier leistete er Anfang November 1918 Verzicht auf jeglichen Anteil an den Staatsgeschäften, also dankte ab und von hier aus fuhr er dann auch ins Exil in die Schweiz. Eckertsau war also der letzte inländische Wohnort der Kaiserfamilie. Das Schloss ist inzwischen sehr schön restauriert und der Schlosspark ist schon ein Erlebnis, für das ich gerne mehr Zeit und schöneres Wetter gehabt hätte. Hier verbindet sich der Charme eines englischen Landschaftsparks mit der rauen Natur der Auwälder.

Station mache ich heute in Hainburg, sozusagen der letzte Ort vor Bratislava auf österreichischem Boden. In Bratislava war heute kein Quartier mehre zu einem akzeptablen Preis zu finden. Irgendetwas muss da heute los sein, dass die Preise so explodieren konnten. Ab morgen sieht es aber schon wieder ganz anders aus. Bei Hainburg ändert sich die Landschaft auch etwas. Die Donau-Auen enden hier zumindest auf der rechten Donauseite und bewaldete Hügel und auch Berge, zum Teil schon recht felsig, erheben sich. So befindet sich auch in Hainburg selbst ein weithin sichtbarer Schlossberg, auf dem sich die Ruinen der früheren Hainburg erstrecken.

Tagesdaten: 63,64 km/04:34 Std. Fz/13,94 km/h/211 Hm aufwärts/197 Hm abwärts

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