11. Tag: (1. Juli 2024) – Wanderung über den Ugwiri-Pass nach Zwirmi

Nach dem Frühstück fahren wir in das Skigebiet Hatswali. Von den Heschkili-Hütten wandern wir über die Suruldi-Bergkette in Richtung Ugwiri-Pass (1.922 m) bis ins Dorf Zwirmi. Die Route führt teilweise durch Wald und über Wiesen und bietet grandiose Ausblicke auf den gegenüber liegenden Berg Tetnuldi (4.858 m). Leider ist das Wetter sehr durchwachsen. Am Morgen sind die Blicke noch sehr imposant, doch nach und nach trübt sich die Sicht und schließlich gehen auch einige Regenschauer runter. Die Steigungen und die Abstiege reichen teilweise bis zu 30 Prozent. Dennoch bleibt es eine beeindruckende Wanderung und insbesondere die bunten Wiesen sind immer wieder ein schöner Anblick. Der Blick auf die wilde Landschaft mit schroffen Felsen und Nadelwäldern entschädigt für die Mühen.

Beim Abstieg vom Pass gehen wir ein Stück querfeldein und erreichen dann Zwirmi, ein authentisches Bergdorf mit mittelalterlichen Kirchen und traditioneller Lebensweise. Eine ca. 20-minütige Fahrt bringt uns schließlich zurück nach Mestia. Ich zeige die Bilder von der Wanderung hier weitgehend unkommentiert und hoffe sie sprechen für sich.

 

Abendspaziergang durch Mestia

Am Abend machen sich Heidrun und ich auf, um bei einem Spaziergang auch den Ort Mestia noch etwas besser kennen zu lernen. Auffallend auch hier immer wieder die Kühe, die morgens offensichtlich selbständig ihren Weg zu Weide finden und abends wieder zurück. Das führt freilich dazu , dass Straßen und Fußwege voller Kuhfladen sind. Insofern kann man durchaus sagen das viele Wege in Georgien ziemlich beschissen sind. Es scheint auch ein Brauch oder ein Ritual, dass junge Männer hier auf ungesattelten Pferden in teilweise hohem Tempo durch die Straßen reiten.

Mestia wurde zwischen 2009 und 2012 zu großen Teilen modernisiert. Dabei wurden viele der ursprünglichen Häuser abgerissen und durch neue Häuser im schweizerischen Chalet-Stil ersetzt. Kritiker beklagen, dass Mestia dadurch sein Gesicht verloren habe. Auch wenn man den Chalet-Stil nicht sofort bemerkt, zumal wenn man kein Bild vom früheren Stadtbild im Kopf hat, kann man ihn dann doch zumindest im Stadtzentrum erkennen. Allerdings muss man auch anerkennen, dass es noch einen Altstadtbereich mit den kennzeichnenden Wehrtürmen gibt. Dieser Altstadtbereich ist aber weitgehend unbewohnt und müsste auch gründlich saniert werden. Insofern ist der „Kulturfrevel“ vor allem der Tatsache geschuldet, dass man die Region touristisch erschließen will, um für die dort lebenden Menschen eine Lebensgrundlage zu schaffen. Dafür werden dann natürlich oft auch faule Kompromisse beschlossen, über die ich als Nichtgeorgier mir kein Urteil anmaßen möchte.

Gehzeit: ca. 05:00-06:00 Std. | Gehstrecke: ca. 14 km | Fahrzeit: ca. 00:40 Std. | Fahrstrecke: ca. 15 km |Aufstieg: 680 m | Abstieg: 630 m | Unterkunft: Beko’s Garden Inn in Mestia | Verpflegung: F, M, A

Ein Kommentar

  • Steffi sagt:

    Hallo ihr Urlauber, ich schicke euch einen lieben Gruß aus Leipzig und wünsche euch noch schöne erlebnisreiche Urlaubstage und dann eine gute Heimreise. Bis bald Steffi

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