Abends fahre ich mit dem Bus vom Leipziger Flughafen los. Er soll mich nach Belgrad bringen. Ich bin mit dem Fahrrad zum Flughafen geradelt, während Heidrun mein Gepäck mit dem Auto zum Flughafen transportiert. Ich musste nämlich meine fünf Taschen zu einem Gepäckstück vereinen und das ist gar nicht so einfach. Schließlich half mir eine bei Decathlon erstandene Sporttasche aus dünnem aber strapazierfähigen Nylon und mit 80 Litern Fassungsvermögen. Hier bekam ich meine Sachen dann unter, konnte diese Tasche so aber nicht mehr mit dem Fahrrad transportieren. Am Flughafen schraubte ich dann noch die Pedale ab und drehte den Lenker um 90 Grad. 18 Kg hatte das übrige Gepäck auf meiner Waage gewogen, wobei schon fünf Kilo für die Taschen ohne Inhalt draufgingen. Immer noch bin ich fasziniert von den Preisen , mit denen man per Bus durch Europa fahren kann. 75 € kostet mich die Fahrt nach Belgrad. Fahrräder werden zwar offiziell gar nicht mitgenommen, aber bisher hat niemand daran Anstoß genommen, dass ich mein Fahrrad als das zweite von zwei zugelassenen Gepäckstücken deklarierte.Heidrun machte noch ein paar Fotos und dann fuhr der Bus auch schon etwas verspätet gegen 19:40 Uhr los.

Die Fahrt war unproblematisch. Der Bus war auch diesmal nicht annähernd voll besetzt. Höchstens 15 Fahrgäste und drei Busfahrer. Da es überwiegend eine Nachtfahrt war, hätte sich Schlaf bei mir angeboten. Aber wie so oft klappen solche Angebote nicht. So las ich meinen Roman Abels Tochter von Jeffrey Archer zu Ende. Übrigens sehr empfehlenswert! In den frühen Morgenstunden döste ich dann doch so zwei Stunden.

Gegen 11 Uhr kam der Bus dann mit einer knappen Stunde Verspätung in Belgrad an. Ich montierte mein Fahrrad wieder zusammen. Es war auch unbeschadet in Belgrad angekommen. So war doch alles wieder gut. Auch meine Sachen packte ich zügig in die Koffer. Schon eine gute ¼ Stunde später war ich abfahrbereit. Ich hatte mir aber noch vorgenommen Geld abzuheben und mir eine Sim-Karte fürs Telefon zu beschaffen. Beide Adressen wie die der Deutschen Bank in Belgrad und der serbischen Telenorm hatte ich schon dabei, nur leider fanden sie sich an den angegebenen Stellen nicht. So musste ich dann das Geld von einem anderen Geldautomaten abheben, was wahrscheinlich Gebühren kostet. Auch die serbische Telenorm war nicht am angegebenen Ort und als ich bei VIP !? nachfragte, hatten die zwar gute Angebote, aber bei der Überprüfung stellte sich heraus, dass sie wohl mit meinem iPhone nicht kompatibel waren. So beschloss ich es erst einmal ohne Sim-Karte zu versuchen, weil alle Quartiere, die ich für Serbien bereits vorgebucht habe, alle über WLan verfügen oder dies zumindest so ausgewiesen haben.

Gegen 14.45 Uhr konnte ich dann losfahren. Diese Etappe ist relativ schnell erzählt. Mein Quartier hatte ich vorsichtshalber nahe Belgrad (in Panchevo) ausgesucht. Der Ort liegt mit seinen 76 Tsd. Einwohnern mit etwa 20 Kilometern nur unweit von Belgrad. Das einzige Auffallende an diesem Trip war, dass der Donauradweg ab Belgrad erst einmal ganz ordentlich ausgeschildert ist, dies aber nicht unbedingt auch mit einem ordentlichen Fahrradweg korrespondiert. Eigentlich ist es gar kein Fahrradweg, wenn man überhaupt von einem Weg sprechen kann. So verläuft er auf keiner ebenen Strecke, sondern auf einer Grasnarbe auf dem Donaudeich. Das ist dann eine sehr holprige Angelegenheit. So hatte ich zwar einen schlechten Durchschnitt gefahren aber war dennoch schon gegen 16 Uhr in meinem neuen Quartier.

Die Vegetation ist hier in Serbien bereits deutlich weiter als in Deutschland. Die Wiesen sind saftig grün, die Bäume tragen das erste helle grün und überall blühen die Forsythien. Das Wetter ist warm, meist sonnig und die Temperaturen klettern auf über 23 Grad. Das Quartier hier in Panchevo ist einfach aber ordentlich und sauber. Für 11,50 € kann man wirklich nicht meckern. Leider muss man sich ums Frühstück dann aber selber kümmern. Inzwischen habe ich Hunger und suche mir ein kleines Restaurant, wo ich mir eine Grillplatte schmecken lasse.

Tagesdaten: 28,26 km; 3:11:06 Std. Fz, 8,87 km/h; 82 Hm

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