Heute Ausflug auf die Insel Mainau, die rund 9 Km von unserem Quartier entfernt liegt. Es ist wieder ein sehr heißer Tag. Temperaturen klettern auf 32°. Wir schlendern etwa vier Stunden über diese beeindruckende Insel. Sie ist ein bedeutender botanischer Garten. Am 9. August 1928 verstarb Friedrich II. von Baden. Da er kinderlos war, vermachte er die Insel seiner Schwester Viktoria von Baden. Diese hatte bereits 1881 den Kronprinzen Gustav von Schweden und Norwegen, seit 1907 Gustav V. König von Schweden, geheiratet; so gelangte diese Erbschaft 1928 in den Besitz des schwedischen Königshauses. Die Mainau fiel 1930 nach dem Tod Viktorias bestimmungsgemäß an ihren jüngeren Sohn Prinz Wilhelm von Schweden. Dieser hatte jedoch keine Verwendung für sie. Das Schloss war zu diesem Zeitpunkt modrig und voller Ungeziefer, die Parkanlagen verwildert und einem Urwald gleichend. 1932 übertrug Prinz Wilhelm von Schweden die Verwaltung der Mainau seinem 23-jährigen Sohn Prinz Lennart Bernadotte, der schon in seiner Jugend viele Sommerwochen auf der Insel verbracht hatte. Lennart stellte sich der Herausforderung und fand Gefallen daran, die Mainau wieder als Blumenparadies herzustellen. 1951 Kaufte Graf Lennart die Insel seinem Vater ab und baute sie zum heutigen Touristenmagneten aus.
Um Erbstreitigkeiten mit den Kindern aus Graf Lennarts erster Ehe zu vermeiden und sein Werk „Insel Mainau“ für die Zukunft zu sichern, brachten Graf Lennart und und seine zweite Frau Gräfin Sonja Bernadotte die Insel und alle ihre Liegenschaften am 13. Dezember 1974 in die nach ihm benannte Lennart-Bernadotte-Stiftung ein. Zuvor erlangte die Lennart-Bernadotte-Stiftung mit Sitz in Konstanz am 26. Juni 1974 ihre Rechtsfähigkeit und wurde unter das Motto „Gärtnern um des Menschen und um der Natur willen“ gestellt. Die Lennart-Bernadotte-Stiftung, in deren Besitz sich 99 Prozent des operativen Stiftungskapitals der Mainau GmbH befinden, ist eine privatrechtliche Stiftung mit eigener Rechtspersönlichkeit, die ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Ziele verfolgt. Dazu zählen die Förderung von Wissenschaften, die Landespflege, der Umwelt- und Denkmalschutz sowie die Heimatpflege. Ihre Aktivitäten finanziert die Stiftung aus Ausschüttungen der GmbH. Infolge der Krebserkrankung von Gräfin Sonja Bernadotte, der sie 2008 erlag, übernahm zum 1. Januar 2007 ihre Tochter Gräfin Bettina Bernadotte die Geschäftsführung der Mainau GmbH, die das kommerzielle Tourismusgeschäft auf der Insel betreibt. Ihr Bruder Graf Björn Bernadotte war eigentlich dafür vorgesehen, verzichtete aber und übernahm Vorstand und Geschäftsführung der Lennart-Bernadotte-Stiftung.
Nach Rückkehr ins Hotel ruhen wir uns ein wenig aus. Abends geht es wieder in die Tolle Knolle und danach machen wir noch einen Abendspaziergang durch die Altstadt von Konstanz.
Tagesstrecke: 18,42 Km
- Auf der Lennart-Bernadotte-Allee
- Kreuzigungsgruppe am Zugang zur Insel
- Die Brücke zur Insel
- Impressionen
- Im Schmetterlingshaus
- Mammutbäume
- Denkmal für Lennart und Sonja Bernadotte
- Das Barockschloss auf der Insel Mainau, in dem noch heute die gräfliche Familie lebt. Rechts daneben die Schlosskirche St. Marien
- Der Gärtnerturm vor dem Schloss
- Das Innere der Schlosskirche
- Grazien Brunnen
- Die italienische Wassertreppe
- Zurück in Konstanz besuchen wir ein weiteres Werk von Peter Lenk, den Triumphbogen. Der Brunnen persifliert das Verkehrsgeschehen.
- Die plastischen Applikationen auf den Pfeilern des Bogens und auf den Brunnenrändern und die badenden Figuren im Brunnen selbst stellen – mit reichlich Zitaten aus der Kunstgeschichte – über 30 unterschiedliche Verkehrsteilnehmer quer durch die Geschichte dar: vom Verkehrsrowdy über Putten mit Gasmasken, Bischöfen, einer nackten Schönen, die von männlichen Erdferkeln angeschmachtet wird, bis zu mittelalterlichen Wagenlenkern oder einer päpstlichen Kutsche, die ihren neuzeitlichen Gegenpart in einem Papamobil findet.
- Das Rathaus von Konstanz …
- … mit Fassadenmalereien zur Geschichte der Stadt
- Das Haus „Zum Hohen Hafen“. Es ist mit Wandbildern der vorletzten Jahrhundertwendezeit geschmückt. Im Mittelpunkt der Malereien steht die Belehnung des Burggrafen von Nürnberg, Friedrich VI. von Zollern mit der Mark Brandenburg, die König Sigismund im Jahr 1417 auf dem Obermarkt vollzog, sowie der Besuch Wilhelms II. von Preußen im September 1888. Der Obermarkt in Konstanz ist also der Geburtsplatz des hohenzollernschen Preußens
- Das Schnetztor. Das zweite Haus rechts davon soll das Haus gewesen sein, in dem Johannes Hus während des Konstanzer Konzils bis z seiner Hinrichtung untergekommen sein soll. Er wurde übrigens hingerichtet, weil er nicht widerrief, obwohl ihm der Kaiser freies Geleit zugesichert hatte
- Gedenktafel für Jan Hus
- Das Schnetztor von der anderen Seite