Ein herrlicher Tag. Es ist strahlend blauer Himmel und die Temperaturen sind schon morgens sehr angenehm. Die Sonne ist ja auch die ganze Nacht nicht untergegangen. Tagsüber klettert das Thermometer dann auf knapp über 20 Grad. Wenn man den Prognosen glauben kann, soll es die ganze kommende Woche so schön sein. Mal sehen. Die Landschaft verändert sich wieder ein wenig. Zum Wald und dem Wasser kommen jetzt auch immer mehr Wiesen und Weiden dazu. Auch an den ersten Schafweiden komme ich vorbei. Das macht die Landschaft dann doch etwas gefälliger und angenehmer als den Norden. Morgen werde ich dann Lappland verlassen und den Polarkreis überfahren. Mal sehen, ob der Polarkreis entsprechend markiert ist. Ich komme dann in etwas mildere Breiten.

Heute war mein Ziel Salla, bzw. deren Touristenort Sallatunturi am gleichnamigen Berg Salla gelegen, der im Winter eines der wichtigsten Skigebiete in Finnland ist. Salla war der Ort, den die Rote Armee am 30. November 1939 überrannte und den sogenannten Winterkrieg begann. Die Schlacht um Salla dauerte dann aber bis zum 28. Februar 1940, weil es den finnischen Verteidigern unter hohen Verlusten gelang, die Angreifer aufzuhalten. Nach dem Frieden von Moskau musste Finnland jedoch einen Teil des Gemeindegebiets von Salla an die Sowjetunion abtreten. Durch das Gemeindegebiet führte auch die Bahnstrecke nach Kandalakscha, mit Anschluss an die Murmanskbahn. Inzwischen ist der Abschnitt aber ab Kimijärvi stillgelegt. Nur noch bis dahin fahren Reisezüge. Früher war der Abschnitt der nördlichste Bahnabschnitt Finnlands.

Hier habe ich nun im wahrsten Sinne des Wortes mein Zelt aufgeschlagen. Es gab einfach keine Ausrede mehr, nicht zu zelten. Es ist schönes Wetter, es ist warm und es soll auch so bleiben. Eine Umgewöhnung ist es natürlich schon. Man muss viel mehr beachten und organisieren. Das frisst dann auch Zeit, die dann auch auf Kosten meiner Reiseberichte gehen wird. Mal sehen wie ich das Problem in den Griff bekomme. Da mein Zelt recht klein ist, kann ich auch nicht mein ganzes Gepäck mit ins Zelt packen. So lagere ich vieles draußen um das Zelt herum, was meinen Nachbarn mit Caravan dann die Möglichkeit gibt, sich aus sicherer Entfernung mein Tun anzuschauen und sich daran zu erfreuen, während ich eher neidisch auf die Caravantouristen schaue.

Tagesdaten: 95,44 Km; 07:17:27 Std. Fz.; 13,09 Km/h; 457 Hm

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