11. Tag (24. Juni 2021) – Ausflug auf die Insel Reichenau

Auch heute ein recht schöner Tag aber doch recht schwül. Wir bleiben in Konstanz und machen einen Ausflug auf die Insel Reichenau. Sie liegt in dem Teil des Bodensees, den wir nicht mehr umfahren werden. Ich kannte ihn bisher unter dem Namen Unterer See. Offiziell heißt er aber inzwischen wohl Zeller See. Die Reichenau ist mit einer Länge von etwa 4,5 Km und einer Breite von1,5 Km die größte Bodenseeinsel. Schon ein Blick auf die Karte macht deutlich, dass die Insel sehr dicht besiedelt ist. Dennoch bleibt aber wohl noch genügend Platz, um bei mildem Klima, fruchtbarem Boden und intensiver Bewässerung einen ertragreichen Gemüseanbau zu ermöglichen. Angeblich solle es hier jährlich drei Erntephasen geben. Der früher vorherrschende Weinbau wurde bis auf wenige Hektar von Salat, Gurken und vor allem Tomaten aber auch allerlei anderem Gemüse verdrängt. Die zahlreichen Gewächshäuser, insgesamt über 50 Hektar, also über 10 Prozent der Inselfläche, geben der Reichenau dadurch eine ganz besondere Note. Historisch ist die Reichenau aber vor allem wegen ihrer drei romanischen Kirchen berühmt, die vor über tausend Jahren das Zentrum der europäischen Klosterkultur darstellten und der die Insel auch den UNESCO-Welterbe Titel verdankt. So gründete der westgotische Bischof Pirmin hier im Jahr 724 mit 40 Mönchen ein Benediktinerkloster und legte so den Grundstein für die geistige Blüte der Insel Reichenau. Reichenau wurde zum Zentrum der deutschen Buchmalerei, das Kloster beherbergte im 9. Jhdt. die größte Bibliothek des Abendlandes und bis zu 500 Schüler aus vornehmen Familien wurden im Kloster unterrichtet.

Wir machen eine ausführliche Rundfahrt über die Insel und orientieren uns entlang der Kirchen, die im nördlichen Teil der Insel stehen und fahren dann über den südlichen Teil mit einigen Schleifen zurück. Die Insel ist sehr vielseitig, aber aus meiner Sicht nicht eigentlich schön, weil sie doch sehr zersiedelt ist. Ein stilles, abgeschiedenes Plätzchen lässt sich hier nur sehr schwer finden. Nach unserer Rückkehr ruhen wir uns ein wenig aus, bevor wir wieder die Tolle Knolle, rechtzeitig vor einem heftigen Schauer, der uns nach innen fliehen lässt, ansteuern. Damit endet nun unser Urlaub. Morgen geht es mit der Bahn wieder zurück zu unserer Basisstation in Mössingen. Hier wollen wir noch anderthalb Tage mit Sohn, Schwiegertochter und den Enkelinnen verbringen, um dann am Sonntag zurück nach Leipzig zu fahren.

Tagestrecke: 37,32 Km

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