Heute verlasse ich Brühl und es geht also weiter. Das Wetter verspricht schön und stabil zu bleiben. In den nächsten Tagen soll es sogar recht heiß werden. Zum Glück kühlt bei E-bike Touren immer der Fahrtwind etwas. Ich fahre wieder an die Erft und dann aufwärts über Bergheim, Grevenbroich bis an die Mündung bei Neuss. Im Laufe des Tages frage ich mich, bis wohin ich eigentlich heute fahren möchte und entscheide mich dann immer mehr als Ziel Duisburg ins Auge zu fassen. Das sind aber etwa 130 Kilometer. So muss ich mich spätestens in Düsseldorf nach einer Auflademöglichkeit umsehen. Die Fahrt nach Düsseldorf ist übrigens ganz eindrucksvoll. Düsseldorf präsentiert sich architektonisch als eine sehr moderne Stadt. So sind die Gebäude des Neuen Zollhofs im Medienhafen schon ein architektonisches Highlight und sehr eindrucksvoll.

Im Internet habe ich festgestellt, dass es in der Nähe des Rathauses eine Aufladestation für E-bikes gibt. So steuere ich diese an und finde sie auch – aber sie ist defekt. Der Portier im Rathaus hilft mir dabei, eine weiterte Aufladestation zu finden und sie ist auch nicht allzu weit entfernt. Als ich allerdings das Netzteil mit der Steckdose verbinden will ist diese durch die Beleuchtungsanlage des Freisitzes des italienischen Restaurants, in dessen Hecke sich das Ganze verbirgt, belegt. Ich gehe also in das Restaurant und bitte den Wirt doch Abhilfe zu schaffen, was er auch sofort erledigt Nun gebe ich dem Akku 1 1/2 Std. Zeit, sich wieder zu regenerieren. Ich traue mich allerdings nicht weit weg, weil ich finde, dass das E-bike hier irgendwie wie auf dem Präsentierteller steht. So greife ich auf meine trockenen Brötchen und eine Cola light, die ich heute morgen noch in Brühl erstanden habe, zurück und setze mich mit Blickkontakt unweit der Aufladestation auf ein Bank.

Nach anderthalb Stunden geht es dann weiter. Die Pause habe ich natürlich genutzt, um mir in Duisburg-Ruhrort ein Quartier in einem recht preiswerten Hotel zu besorgen, wo man mir zusicherte, dass ich bis 22 Uhr auch noch dinieren könne. Die Fahrt ist angenehm. Ich bedaure etwas, dass ich mir nach dem guten ersten Eindruck Düsseldorf nicht etwas genauer angesehen habe. Aber da ich nach Hause möchte, wird  mir das in den nächsten Tagen noch öfter so gehen. Ich habe inzwischen auf meinen Radtouren viele Stationen gesammelt, die ich gerne noch einmal besuchen würde.

In Duisburg geht es dann erst einmal durch den Stadtteil Hochfeld, der noch ganz traditionell nach Stahlindustrie riecht, ausschaut und sich anhört. Auch die Bevölkerung dieses Stadtteil ist überwiegend türkischstämmig, wobei in den letzten Jahren auch viele Rumänen und Bulgaren hinzugekommen sind. Man merkt hier recht deutlich, dass die Schwerstarbeit in Deutschland wohl eher von ausländischen Arbeitnehmern erledigt wird als von deutschen. Ich bedaure auch hier, dass ich von dieser Stadt nicht viel mitbekommen werde. Dennoch freue ich mich als ich dann gegen 20 Uhr endlich mein Hotel erreiche, dass ziemlich genau gegenüber der Mündung der Ruhr in den Rhein steht.

Tagesdaten: 126,92 Km

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