18. Tag (29.07.2015)
Gedser – Rostock
Ich bin also wieder in Deutschland angekommen. Auch ein ganz schönes Gefühl, wieder verstanden zu werden und vor allem wieder selbst zu verstehen. Fehlende Sprachkompetenz ist schon ein gravierender Mangel, wenn man die Welt kennen lernen will.
Zunächst musste ich 60 km natürlich gegen den Wind nach Gedser. Ich beneide inzwischen die Radkollegen, die mir entgegen kommen. Sie haben alle Rückenwind! Außer dem Wind und zwei ergiebigen Schauern war die Fahrt nich sonderlich ereignisreich. Highlight vielleicht die Fahrt über die 3,2 km lange Storströmsbrücke, die die dänische Hauptinsel Seeland mit der Insel Falster verbindet. Diese einstmals zweitlängste Brücke Europas ist sowohl Eisenbahn- als auch Straßen- und Radwegbrücke. Sie ist schon relativ betagt (erbaut 1933 bis 1937) und das sieht man ihr auch an. Ansonsten ging es vor allem durch Kornfelder, die kurz vor der Ernte stehen. Dazwischen einige Kuh- und Schafsweiden und ab und zu eine Pferdekoppel.
Einzige nennenswerte Stadt auf Falster ist Nyköping, wo ich einen Imbiss einlegte. Seine Bedeutung zieht die Stadt vor allem aus einem Aufenthalt Zar Peters des Großen im Jahre 1716 und aus einer spätgotischen Klosterkirche aus dem 15. Jahrhundert.
Die Überfahrt von Gedser nach Rostock verlief problemlos, obwohl die Ostsee wegen des starken Windes doch recht aufgewühlt war und man sich recht trunken vorkam, wenn man durchs Schiff ging. In Rostock natürlich weiter viel Wind. Ich habe ein hübsches Quartier mitten im Zentrum und muss mich erst einmal wieder an die gegenüber Skandinavien moderaten Preise gewöhnen.